Ich bin vor etwa zwei Jahren von der Telekom gewechselt, wegen der höheren Geschwindigkeit und weil ich aus einem früheren Vertragsverhältnis mit Unitymedia den Eindruck hatte, die Leitung ist stabiler und weniger Störungsanfällig.
Leider gab es von Anfang an (seit April 2020) Probleme. Download- und Uploadgeschwindigkeit sind anfangs zeitweise und jetzt dauerhaft bei weit unter 10% der vertraglich vereinbarten Leistung, Latenz schwankt enorm mit sekundenweise Spitzen von 600ms. Videokonferenzen, die ich beruflich nutze, sowie Onlinespiele oder ähnliche Anwendungen sind praktisch nicht möglich. Dann gab es zeitweise immer wieder Verbindungsabbrüche mehrmals am Tag. Ich bin im IT-Bereich freiberuflich im Heimbüro tätig und brauche dafür eine stabile Verbindung.
Seit April 2020 habe ich unzählige Male Kontakt mit dem Kundendienst aufgenommen. Mit dem Kundendienst bin ich überhaupt nicht zufrieden. Etliche Male wurde mir ein Rückruf versprochen, ich bin aber insgesamt erst ein Mal zurückgerufen worden. Wenn ich bei ausbleibendem Rückruf selbst nochmal anrufe, komme ich zu demselben Vorfall nicht an dem Telefonroboter vorbei. Die Aufzeichnung sagt, man arbeite daran und legt dann einfach auf. Mittlerweile bin ich auf den Trichter gekommen, dass ich einfach eine neue Störung melden muss, um dann endlich zu einem echten Menschen durchgestellt zu werden, dem ich dann die ganze Misere von Anfang an erklären darf.
Es wurden jedenfalls alle möglichen Maßnahmen ergriffen und mir wurde alles mögliche an Erklärungen für den Fehler aufgetischt. Mal sei ein Internet-Backbone in Frankfurt ausgefallen, mal sei mein Router defekt, die Hausverkabelung stimme nicht. Es waren auch schon fünf oder sechs verschiedene Techniker hier und haben alles durchgemessen. Mein Router wurde mehrfach ausgetauscht (obwohl die Dinger in meiner Erfahrung nie kaputt gehen). Keiner der Techniker hatte eine Erklärung.
Irgendwann habe ich dann eine Beschwerde an die Bundesnetzagentur geschickt. Hierauf antwortete Vodafone, dass mein Anschluss von einer Bandbreitenauslastung betroffen sei. Diese wolle man im September 2021 durch einen "Node Split" repariert haben und bis dahin wolle man mir 10€ von meiner monatlichen Rechnung erlassen. Zu diesem Rabatt ist es aber nie gekommen, und der September 2021 verging auch ohne Besserung.
Nach erneut vielem Telefonieren mit dem Kundendienst habe ich mittlerweile endlich den 10€ Rabatt auf meine Rechnung bekommen, aber die Verbindung ist noch schlechter geworden. Die Bundesnetzagentur will sich nicht mehr einmischen, weil ich Vodafone Glauben geschenkt habe, dass die Störung im September 2021 behoben werde, und alle Fristen hierzu verstrichen sind.
Ich habe Vodafone ein Einschreiben geschickt, in dem ich eine Minderung meines Entgelts um 50% nach §56 TKG ankündige und das SEPA-Einzugsmandat widerrufe. Dieses wurde seitens Vodafone vollständig ignoriert, es wird weiter der normale Betrag eingezogen. Natürlich könnte ich die Einzüge bei der Bank widerrufen und nur die Hälfte überweisen, aber ich schätze mal, dass hier überhaupt keine echten Menschen involviert sind. Vodafone würde sicherlich sagen, ich sei im Zahlungsverzug und würde mir möglicherweise das Internet sperren. Den beruflichen Ausfall kann ich mir nicht leisten, wer weiß, wie lange das bis zu einem Gerichtsverfahren dauern würde. Die Anwaltskosten und das Ausgang des Verfahrens ungewiss...
Mittlerweile hat mir der Kundendienst gesagt, es gäbe wohl einen neuen Termin zur Durchführung des "Node Splits" und dann solle alles repariert sein, im Februar. Nun haben wir Februar und ich wüsste gerne einen verbindlichen tagesgenauen Termin, wann mein Vertrag mit Vodafone endlich eingehalten wird.
