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27.02.2022 17:52 - bearbeitet 27.02.2022 18:08
Am Dienstag 8. Februar verlor morgens kurz vor 10 Uhr mein Kabelrouter plötzlich die Synchronisierung. Seitdem ist das Internet ununterbrochen komplett weg. (Ich hab nur den kleinsten Internet-Vertrag, keine weiteren Dienste.) Vodafone-Telefonsupport wie erwartet eine Katastrophe:
Zuerst hatte ich das (für ***r wie mich) übliche Problem, dass ich ohne Internet nicht an meine Kundennummer komme und ohne Kundennummer der Support sich weigert, auch nur elementarste Probleme wie offensichtliche Totalausfälle aufzunehmen. Unglaublicherweise hab ich dann relativ einfach per Social Engineering meine Kundennummer telefonisch erfahren. Damit konnte die eigentliche Odyssee losgehen:
1. Kontakt: Supportmitarbeiter behauptet, es läge an meiner privaten Fritzbox. Er werde mir einen Link schicken, den ich aufsuchen solle, um ein Update von AVM einzuspielen. Als ich ihm erklären wollte, warum er völlig auf der falschen Spur ist, legte er plötzlich auf.
2. Kontakt: Ich verlange einen Mitarbeiter wegen Kündigung zu sprechen, beschreibe diesem das Problem und sage, statt Kündigung wäre es mir lieber, wenn Vodafone wieder anfängt, sich an den Vertrag zu halten. Er schreibt mir 1/2 Monat gut, nimmt meine Telefonnummer auf und verspricht, der Support würde sich melden. Zu der Zeit bin ich noch optimistisch und nehme an, der halbe Monat sei großzügig. Der Support hat sich nie gemeldet.
3. Kontakt (wiederholt): Bei meinen Anrufen kommen jeweils leicht unterschiedliche Ansagen, die mir sagen, in meiner Region seien manche, alle oder alle interaktiven Dienste gestört.
4. Kontakt: Nach einer vollen Woche ohne Internet bestehe ich nach der Ansage auf einem Menschen. Ich erreiche eine kompetent wirkende Berliner Mitarbeiterin, die mir mitteilt, es handle sich um eine Rückwegstörung. Sie liest mir aus dem System einen Termin vor, den ein Techniker mit einer Hausverwaltung in (der Verlängerung) meiner Straße hat. Sie wundert sich, dass ich noch kein Ticket habe, und macht mir eines auf.
5. Kontakt: Am Tag nach dem verstrichenen Termin bestehe ich nach der Ansage erneut auf einen Menschen. Es ist eine Dame dran, die offenbar nur zu hilflosen Beschwichtigungsversuchen kompetent ist. Sie sagt, im System findet sie nur, dass da eine Störung ist, aber nichts zu konkreten Arbeiten oder Planungen. Nein, sie kann mich nicht priorisiert an die Kündigungsstelle weiterleiten. Kündigungen gingen nur schriftlich, und wenn sie mich an jemand weiterleitet, ist ihre Leitung blockiert, solange ich in der Warteschleife hänge.
Wenn ich in meiner Wohnung einen Telefonanschluss gefunden hätte, wäre der nutzlose Vodafone-Anschluss bereits gekündigt und ich wäre jetzt Telekom-Kunde. Denn ich habe typischerweise mehrmals pro Jahr solche Totalausfälle, die manchmal nur ein paar Stunden gehen und manchmal ein paar Tage. Das ist jetzt nur der längste. (Wenn man das 3/4 Jahr nicht mitzählt, das ich vor Jahren ohne Internet war, bis Vodafone endlich den von Telecolumbus übernommenen Anschluss beliefern konnte.)
In diesen 19 Tagen habe ich statt Homeoffice wie sonst etwa jede zweite Nacht in meinem Büro geschlafen, um Internet zu haben und die Fahrzeiten im Rahmen zu halten. Wenn man mich wenigstens mit nachvollziehbaren Wasserstandsmeldungen auf dem Laufenden halten würde, würde ich es ja noch hinnehmen. Aber den Vertrag überhaupt nicht einhalten können UND sich totstellen geht in der Kombination gar nicht.
PS: Ich weiß von einer anderen Vodafone-Kabel-Kundin in der Verlängerung meiner Straße (Werbellinstraße bzw. Ganghoferstraße, 12053/12043 Berlin), die ebenfalls seit Tagen ohne Internet ist. Als Rentnerin ohne Ahnung von Technik ist sie gegenüber dem Support-Abwimmelungssystem noch hilfloser als ich.
am 28.02.2022 14:37
Hi @Hans_Adler,
ich kann mir gern mal den Anschluss anschauen 🙂 Schickst Du mir mal Deine Kundendaten (Kundennummer, Name, Adresse und Geburtsdatum vom Vertragsinhaber) via privater Nachricht?
Sag mir dann bitte im Beitrag Bescheid, wenn Du mir die Daten geschickt hast.
LG
Tobias
am 01.03.2022 10:22
03.03.2022 20:28 - bearbeitet 03.03.2022 20:30
Inzwischen sind es 23 Tage Totalausfall des Internet-Signals auf dem Kabel. Aktuelle Erklärung ist kein Rückwegstörer mehr und auch kein Fehler mehr in der schwer zugänglichen Verteilstelle meiner Straße (die befindet sich zumindest für meinen Teil der Werbellinstraße in deren Verlängerung, der Ganghoferstraße), sondern angeblich ein loser Stecker im Upstream, an einer schwer zugänglichen Stelle in der Berthelsdorfer Straße.
Ich habe mich heute daran erinnert, dass Vodafone auch Internetlösungen per Mobilfunk anbietet. Was läge näher, als dass man mir eine SIM-Karte zuschickt, die ich benutzen kann, bis das Problem gelöst ist. Danach kann man sie ja sperren und idealerweise dann beim nächsten und übernächsten tagelangen Ausfall wieder aktivieren. Die Vertragsabteilung kann das aber nicht, oder weiß nicht, wie es geht.
Der technische Support hatte dann eine andere Idee: Eine WLAN-Hotspot-Flat. Tatsächlich wohne ich im Bereich eines Vodafone-Hotspots. Wie von der Technik empfohlen rief ich deshalb bei der Vertragsabteilung an. Diese fand keine Möglichkeit, das einzurichten, und schickte mich zur Technik zurück, in der Annahme, die Zuständigkeit für diese Funktionalität sei verschoben worden. Die Technik schickte mich zurück zur Vertragsabteilung, wo ich dann tatsächlich bei einem Mitarbeiter landete, der das um 17:30 einrichtete. Vermeintlicher Erfolg nach 2 1/2 Stunden Telefonieren! (Vermutlich muss ich selber dran denken, das später zu kündigen. Zunächst mal soll ich eine Gutschrift dafür bekommen. So, wie ich jetzt auch wieder einen weiteren halben Monat Grundgebühr zurückbekomme.)
"Vermeintlich" deshalb, weil meine WLAN-Hotspot-Flat sich um 20 Uhr, 2 1/2 Stunden später, noch in einem seltsamen Zwischenzustand befindet. Ich kann mich einloggen, aber dann bekomme ich den freundlichen Hinweis, ich bräuchte eine Hotspot-Flat. Wenn ich dem Link unter "Was Dir die Flat sonst noch bringt und wie Du sie buchst, erfährst Du hier." folge, sehe ich einen Kasten: "Monatlich nur 4,99€. Produkt ist nicht verfügbar." Und einen deaktivierten Bestell-Button.
Die erneut angerufene Technik-Abteilung war so ratlos wie ich. Immerhin habe ich jetzt die Möglichkeit, uneingeloggt die Vodafone-Seiten zu benutzen und meinen Frust hier abzuladen, ohne dafür ans andere Ende von Berlin zu fahren.
am 04.03.2022 18:31
Zu meinem gestrigen Bericht ist noch nachzutragen, dass die WLAN-Hotspot-Flat ab ca. 21 Uhr dann doch noch funktioniert hat. Ihre Verwendung ist für mich mit deutlichen Einschränkungen verbunden, aber natürlich ist das weit besser als gar kein Internet. Hier mal eine Liste von Punkten, die beim Kundendienst deutlich verbesserungwürdig sind:
Angesichts des allgemeinen Chaos im Support und vermutlich auch bei den Technikern vor Ort bin ich leider nur sehr vorsichtig optimistisch, dass das Problem wirklich bis zum 11. März (31 Tage nach Beginn) gelöst sein wird. Es bleibt der Restverdacht, dass die anfängliche Diagnose "Rückwegstörung" doch korrekt gewesen sein könnte und jemand in der Berthelsdorfer Straße meine Straße abgeklemmt hat, damit andere Bereiche nicht mehr gestört werden. Und dass nach dem Wiederanklemmen eine neue Runde beginnt, weil die Rückwegstörung noch nicht gelöst ist. Denn so etwas kann man nur verhindern, indem es eine einzelne verantwortliche Person gibt (oder ein kleines Team, das sich klar abspricht). Und dafür sehe ich leider keine Anzeichen.
am 04.03.2022 21:48
Hallo Hans_Adler,
Dein Unmut ist verständlich und die Dauer der Störung alles andere als schön.
In den Daten ist die Flat zum Hotspot hinterlegt und für die Störung ebenso schon.
Also in der Hinsicht ist schon alles geregelt.
Nun warten wir nur noch auf die Beendigung der Störung ab.
Grüße
Jens
am 11.03.2022 10:15
Ich bin nicht der Meinung, dass hier irgendwas sinnvoll geregelt ist. Das Internet-Signal ist am Morgen des 8. Februar verschwunden. Das ist jetzt 31 Tage her. Die einzige proaktive Benachrichtigung von Vodafone in der gesamten Zeit war eine falsche Mitteilung, das Problem sei gelöst, vermutlich ausgelöst durch das Schließen eines redundanten Tickets.
Auch bei meinen Anrufen hat mir niemand proaktiv eine provisorische Lösung angeboten. Die naheliegende Lösung, nach der ich gefragt habe -- Zuschicken einer kostenlosen SIM-Karte, was laut diesem Forum bei manchen anderen Kunden durchaus geht -- wurde mir als angeblich unmöglich verweigert. Immerhin fiel jemand die (schlechtere) Ersatzlösung via Vodafone-Hotspot ein, die bei mir zufällig (gerade noch) geht. Zwischen meinem ersten Anruf, um eine Ersatzlösung zu organisieren (nach über 3 Wochen Internetausfall) bis jemand die Hotspot-Lösung eingerichtet hat, war ich 2 1/2 Stunden mit Telefonieren beschäftigt, weil Vertrag und Technik sich jeweils gegenseitig für zuständig erklärt haben, bis ich endlich einen kompetenten Mitarbeiter an der Leitung hatte. Wahrscheinlich kommen später noch ein paar Stunden dazu, weil ich diese Lösung nach Beendigung der Störung (in einem halben Jahr?) unverschämterweise selbst kündigen soll und ggf. um die Erstattung der Gebühren für diese Lösung durchzusetzen.
Wenn Vodafone nicht in der Lage ist, meine Straße vernünftig mit Internet zu versorgen, dann sollte die Firma die entsprechenden Verträge mit den Hausverwaltungen kündigen und für einen kleineren Anbieter mit der nötigen Flexibilität Platz machen. Vor allem aber braucht Vodafone ein Support-System, das solche Extremsituationen erkennt und angemessen behandelt. Es ist mir egal, ob das durch geeignete Programmierung automatisch erfolgt oder durch konsistent kompetente Mitarbeiter. Momentan fehlt es offensichtlich an beidem.
22.03.2022 11:40 - bearbeitet 22.03.2022 11:40
Heute Morgen hätte die 7. Woche des Totalausfalls begonnen, aber plötzlich ist wieder ein Internetsignal auf meinem Kabel. Laut Vodafone besteht die Störung allerdings noch.
Die einfachste Erklärung: Es handelte sich tatsächlich (wie mir am Anfang und jetzt auch wieder mitgeteilt) um eine Rückwegstörung, die auch noch nicht behoben ist. Der Störer befindet sich in meiner Nachbarschaft, und mein Block wurde vom Netz genommen, um die Störung vom Rest des Netzes fernzuhalten. Dann wurde das Problem von jemand anders bearbeitet, der nicht wusste, warum der Stecker gezogen war. Deshalb wurde mit jeweils viel Vorlauf in zwei schwer zugänglichen Technikräumen nach der Unterbrechung gesucht und schließlich die Verbindung wiederhergestellt.
Wenn das stimmt, sind wir jetzt nach 6 Wochen wieder am Anfang: Mein Anschluss funktioniert, aber ich habe eine Rückwegstörung in der Nachbarschaft.
Der nächste Schritt ist dann vermutlich, dass wieder jemand mein Netz abklemmt, weil er die Störung nicht so schnell lokalisieren kann.
Ich habe jedenfalls eben bei meinem letzten Anruf den Rat bekommen, den Vodafone Hotspot noch nicht zu kündigen, da mit erneuten Problemen zu rechnen ist, solange das Störungsticket offen ist.
am 22.03.2022 18:05
Konsistent mit der Vermutung einer noch bestehenden Rückwegstörung ist jetzt gegen Abend meine Internetverbindung auf einmal so schlecht, dass ich wieder auf den Hotspot ausweichen muss.
am 28.03.2022 08:24
Wie ich eben erst gesehen habe, ist die Störung seit dem frühen Morgen des 23.3. als behoben markiert. Der Anschluss funktioniert auch tatsächlich seit dieser Zeit normal.