Kabelinternet technisch nicht möglich?
AndiF
Smart-Analyzer
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Guten Tag,

 

wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, das von den lokalen Stadtwerken verwaltet wird. Dort ist ein Kabelanschluss des lokalen Kabeldienstes (SWU) vorhanden, der alle sechs Wohnungen mit Kabelfernsehen versorgt, die Gebühren werden dank Nebenkostenprivileg mit der Miete abgeführt.

Da die Preise dort für Kabelinternet jedoch unverschämt hoch sind, wollten wir uns das CableMax1000 von Vodafone zulegen.

Dann hieß es Technikertermin vereinbaren.

Dieser teilte mir mit, dass ein Zugang vom Vermieter erlaubt werden müsse, sonst dürfte er gar nichts machen.

Die Hausverwaltung teilte mir mit, dasss technisch nicht möglich sei, da der Anschluss bzw. Verteilerkasten von den SWU verwaltet wird.

Meine Frage wäre, ob dies korrekt ist, oder ob es nicht doch technisch möglich wäre, dass bspw.. Vodafone einen eigenen Verteilerkasten anbringen könnte, ein neues Kabel in die Wohnung ziehen könnte, dass wir somit zwei Kabeldosen dort hätten, eine für TV über den "alten" Anschluss und Internet/Festnetzanschluss über den "neuen" Anschluss?

Ich frage auch mit Hinblick auf das Wegfallen des Nebenkostenprivilegs Mitte 2024, da sollte es doch auch spätestens möglich sein, dass mehrere Anbieter im Haus koexistieren?

Was für technische Möglichkeiten gibt es für uns, damit wir doch noch in den Genuss von Vodafone-Internet kommen können? Der TV-Anschluss von den SWU darf hierbei gerne bleiben, der ist günstig und ausreichend für uns.

Ich hoffe auf eure Unterstützung.

 

Vielen Dank schon mal und viele Grüße 

 

Andi

18 Antworten 18

Nein, ein Split am HÜP bzw. an der HV ist nicht möglich. Beides kann immer nur von einem Netzbetreiber genutzt werden.

Als Eigentümer und als Mieter wäre ich da sehr vorsichtig.

Außerhalb der Installationskosten sollte noch geklärt werden, wer z.B. für nachträgliche kostenpflichtige Wartungsarbeiten zuständig ist. Ebenfalls sollte geklärt werden, wer beim Auszug des Mieters für die Kosten des Rückbaus zuständig ist.

 

Juristisch ist das ist für alle ein recht heißes Eisen.

scofi
Netzwerkforscher
Netzwerkforscher

Hallo Andi,

technisch ist alles machbar, Du benötigst nur die entsprechenden Nerven und das nötige , überflüssige "Kleingeld". Ich hatte bei meinem Opa ein ähnliches Problem. Ich würde Dir daher von Deiner Idee abraten. Vielleicht gibt es eine andere Lösung. Ich fand sie anhand eines vergessenen Festnetzanschluß der Telekom. Rein zufällig fand ich im Versorgungsraum einen Telekomübergabepunkt (als "normaler" Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus hat man ja keinen Zutritt zu diesem Raum). Nach einiger Recherche fand ich in der Wohnung, versteckt, hinter einem Kleiderschrank, den Telefonanschluß. Hat dann noch ca. 4 Wo. gedauert, bis die Leitung von Telekom auf Vodafone überging und als DSL-Leitung freigeschaltet war. Aber jetzt läuft das Internet auf einer 500er Leitung. Ist die technische Infrastruktur (Leitungsnetz) nicht veraltet, ist auch eine 1000er Leitung realisierbar. Über Vodafone kann dies aber vorab testen.

Gruß

Scofi

 


@scofi  schrieb:

Hallo Andi,

technisch ist alles machbar, Du benötigst nur die entsprechenden Nerven und das nötige , überflüssige "Kleingeld". Ich hatte bei meinem Opa ein ähnliches Problem. Ich würde Dir daher von Deiner Idee abraten.


Und aus welchem Grund?

 


@scofi  schrieb:

Vielleicht gibt es eine andere Lösung. Ich fand sie anhand eines vergessenen Festnetzanschluß der Telekom. Rein zufällig fand ich im Versorgungsraum einen Telekomübergabepunkt (als "normaler" Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus hat man ja keinen Zutritt zu diesem Raum). Nach einiger Recherche fand ich in der Wohnung, versteckt, hinter einem Kleiderschrank, den Telefonanschluß. Hat dann noch ca. 4 Wo. gedauert, bis die Leitung von Telekom auf Vodafone überging und als DSL-Leitung freigeschaltet war. Aber jetzt läuft das Internet auf einer 500er Leitung. Ist die technische Infrastruktur (Leitungsnetz) nicht veraltet, ist auch eine 1000er Leitung realisierbar.


Dies ist völliges Bull***-Bingo. Über DSL gehen keine 500 oder gar 1000 MBit/s - VDSL2 mit SuperVectoring, wie es bei der Telekom eingesetzt wird, hört bei 250 MBit/s auf.

Höhere Geschwindigkeiten über das Telefonkabel setzen G.Fast voraus, was wiederum die Telekom (und auch Vodafone) nicht nutzt und davon abgesehen einen Glasfaseranschluss mit entsprechendem G.Fast-Wandler im Keller voraussetzt.


@HausHelene  schrieb:

Als Eigentümer und als Mieter wäre ich da sehr vorsichtig.

Außerhalb der Installationskosten sollte noch geklärt werden, wer z.B. für nachträgliche kostenpflichtige Wartungsarbeiten zuständig ist. Ebenfalls sollte geklärt werden, wer beim Auszug des Mieters für die Kosten des Rückbaus zuständig ist.


Immer derjenige, der es bestellt - wenn also der Mieter es haben will, dann kommt der Mieter für alle Kosten zur Errichtung, zur Wartung und zum Rückbau auf. Außer der Vermieter erklärt sich bereit, die Sachen zu übernehmen...

 


@HausHelene  schrieb:

Juristisch ist das ist für alle ein recht heißes Eisen.


Nicht wirklich - für Vodafone hört die Verantwortung am HÜP auf, der Vermieter kann sich ebenfalls auf das "ist Sache des Mieters" zurückziehen und der Mieter steht im Zweifel im Regen...

Hast recht, Rene! Dafür entschuldige ich mich hier im Forum! Habe einiges durcheinander gebracht und und "vor Inbertriebnahme des Mundwerks nicht das Gehirn eigeschaltet!" Tut mir leid.

Warum ich abrate: 2 Gründe: Das Problem in einem Mehrfamilienhaus wurde schon abgehandelt, obwohl es da noch einen üblen Fallstrick, die Teilungserklärung, geben könnte. Das Andere sind die Baukosten. Wenn nicht klar ist, wo der nächste Straßenanschlußpunkt von Vodafone liegt, können die Leitungsverlegungskosten erheblich ins Geld gehen. Denn Vodafon wird keine Leitungsverlegung, über eine größere Distanz, freiwillig bezahlen. Oder täusche ich mich darin?

Nein, da täuschst du dich nicht @scofi . Die 999 € für den Hausanschluss gelten nur, wenn auf der Straße überhaupt Kabel liegt. Ist das nicht der Fall, explodieren die Kosten sehr schnell auf höhere 5stellige Beträge.

@reneromannVertragspartner beim HÜP ist der Eigentümer und sonst niemand.

Neben des HÜPs ist i.d.R. auch der HAV im Zuständigkeitsbereich des Eigentümers.

 

Ohne ein ordentlicher Vertrag sehe ich schon wegen des allgemeinen Mietrechts schwarz.

Was passiert, wenn der Mieter auszieht und zahlungsunfähig wird?

 

Übrigens ruft genau @reneromann sofort nach dem Vermieter, wenn mal irgendwo was im argen ist.

@Torsten

Ich würde eher sagen, dass das Haus schon einen VF-HÜP hat, der aber die Hausanlage mal auf einen anderen Anbieter (mit separatem HÜP) "umgeklemmt" wurde. Gerade Glasfaseranbieter sind da gerne gesehen, die dann im Keller einen Micronode setzen und dort das Glasfaser-Signal für TV auf Koax umsetzen.

 

@HausHelene 

Es hängt davon ab - wenn man als Mieter eine solche Sonderlösung will, dann natürlich nur mit Zustimmung des Vermieters - aber der kann sein Einverständnis auch daran koppeln, dass der Mieter alle Kosten trägt und ebenfalls auch auf eigene Kosten zurückbaut.

Ähnlich wie du als Mieter auch eine vorhandene Einbauküche ausbauen und gegen deine eigene Küche ersetzen kannst - nur muss am Ende dann halt die vorhandene EBK wieder rein.