Im Homeoffice brauchst Du eine sichere VPN-Verbindung. Dafür gibt es viele Möglichkeiten: VPN Client-Software, NAT-Tunnel und Windows 10. Du willst zuhause arbeiten? Dann solltest Du wissen, was VPN ist, welche Vorteile ein virtuelles privates Netzwerk hat – und warum VPN für Videokonferenzen und berufliche E-Mails wichtig ist.
Sicher verbunden im Homeoffice: VPN macht mobiles Arbeiten möglich
Laut Statista wünschen sich mehr als 70 % der Deutschen einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice. Und schon heute arbeiten zumindest 24 % teilweise von zuhause. Dafür brauchst Du aber einen VPN-Zugang. Mit einer VPN-Verschlüsselung nutzt Du sicher vertrauliche, betriebsinterne Dokumente, E-Mails und Videokonferenzen. Außerdem greifst Du so auch remote auf Dein Firmen-Netzwerk zu.
Das Prinzip VPN einfach erklärt
VPN steht für virtuelles privates Netzwerk. Im Homeoffice stellst Du dadurch eine verschlüsselte Verbindung zum Server Deines Unternehmens her. Ohne VPN fließt der Datenverkehr unverschlüsselt durch das Internet. Wenn Du surfst, werden die Daten über die Server Deines Providers übermittelt. Oder bei öffentlichen WLANs über den Server des Hotspot-Betreibers. Unbefugte können sich zwischen Dein Gerät und den Provider schalten – als sogenannter „Man in the Middle“. So können Sie Daten abgreifen und sogar vertrauliche Infos. Deshalb ist beim mobilen Arbeiten eine sichere VPN-Verbindung meistens Pflicht. Bei einem virtuellen privaten Netzwerks sind alle Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt – also zwischen Client, sprich Deinem Laptop oder Diensttelefon, und dem Server Deines Unternehmens . Dritte können dann nicht mehr mitlesen. Das kannst Du Dir so vorstellen: Das VPN schickt die Daten durch einen Tunnel. Vielleicht kennst Du auch den Begriff VPN-Tunnel. Ohne Zugangsdaten kommt niemand in den Tunnel. Hacker fangen höchsten Datensalat ab. Und schauen dumm in die Röhre.
Windows 10 zum VPN-Server einrichten
Große Unternehmen haben in der Regel eine VPN-Client-Software. Nach der Installation loggst Du Dich mit Deinem Benutzernamen und Passwort einfach und schnell ein. Danach verbindet sich Dein Homeoffice-Rechner über das Internet mit dem Firmen-Netzwerk. Übrigens ist das die einfachste Möglichkeit eines VPN-Zuganges – und auch die häufigste. Einziger Haken: eine solche Software kostet Geld.
Eine beliebte Alternative sind VPN-Server über Windows. Wir erklären Dir Schritt-für-Schritt, wie Du einen solchen VPN-Server selbst aufsetzt. Der Vorteil: Du brauchst keine Extra-Technologie. Und die Einrichtung ist kostenlos.
So funktioniert’s:
Schritt 1: Frag beim Admin nach der Server-Adresse Deines Unternehmens und dem VPN-Typ
Schritt 2: Drück die Windows-Taste + S und gib das VPN ein
Schritt 3: Wähl „Virtuelle Private Netzwerke (VPNS) ändern“ aus
Schritt 4: Klick auf „VPN hinzufügen“
Schritt 5: Wähl „Windows“ und tipp eine Bezeichnung für Dein VPN-Netzwerk ein
Schritt 6: Wähl die Art der VPN-Verbindung, etwa PPTP, aus. Oder klick auf „Automatisch“
Schritt 7: Hinterleg als Anmeldeinformationstyp Benutzername + Kennwort und klick speichern. Fertig!
Schritt 8: Öffne Deine Netzwerk-Einstellungen und klick auf die neue VPN-Verbindung
Schritt 9: Klick drauf und aktivier so den Datentunnel
Windows 10 als VPN-Server nutzen
Jetzt zeigen wir Dir, wie Du einen Windows-VPN-Server nutzt. In der Regel hat Dein Arbeitgeber den VPN-Server schon eingerichtet – und Du bist nur noch ein paar Schritt von Deiner sicheren Verbindung im Homeoffice entfernt:
Schritt 1: Drück die Windows-Taste und tipp auf Netzwerkverbindungen
Schritt 2: Klick auf Datei und wähl „Neue eingehende Verbindung“ aus
Schritt 3: Aktivier das Kontrollkästchen beim Namen. So koppelst Du Computer und Netzwerk
Schritt 4: Erstell bei Bedarf einen neuen Benutzer – oder überspring den Schritt
Schritt 5: Gib Benutzernamen und Kennwort ein. So erlaubst Du den Zugriff
Schritt 6: Setz ein Häkchen neben „Über das Internet“
Schritt 7: Aktivier das Kontrollkästchen neben den Netzwerk-Software Typen, die Du auswählen willst
Schritt 8: Nimm die Standardeinsteillungen und klick auf Zulassen
Schritt 9: Jetzt kannst Du Dir den Namen Deines Computers im Netzwerk notieren oder weitergeben
Weitere Möglichkeiten ein eigenes VPN-Netzwerk einzurichten
Du hast noch zwei weitere Optionen, Dir ein VPN-Netzwerk für daheim anzulegen. Zum einen kannst Du es direkt auf Deinem Router installieren. Zum anderen kannst Du Deinen Desktop-Rechner als VPN-Router einrichten. Wie das funktioniert und was Du beachten musst, erfährst Du hier: So richtest Du auf dem PC einen VPN-Server ein. Eher ungewöhnlich sind NAT-Tunnel. Hierbei koppelst Du Deinen Router zuhause an einen vorkonfigurierten Router des Unternehmens – und schließt dann alle Dienstgeräte daheim an.
3 Vorteile, die VPN im Homeoffice zum Must-Have machen
Unternehmen wollen verhindern, dass sie Opfer eines Hackerangriffes werden – und dass sensible Daten missbraucht und weitergegeben werden. VPN-Netzwerke haben aber noch mehr Vorteile:
VPN ist im Arbeitsalltag angekommen
Während der ersten Monate der Corona-Pandemie war VPN für viele Menschen noch sehr ungewohnt. Heute nutzen viele sie ganz selbstverständlich. Egal, ob Du verpflichtet bist im Homeoffice VPN zu nutzen oder Dir selbst ein VPN einrichten möchtest – wir empfehlen VPN. Beruflich und privat. Denn nur so überträgst Du Daten sicher. Wusstest Du das besonders öffentliche Hotspots ein großes Sicherheitsrisiko sind? Schon deshalb, weil solche Netze jedem offenstehen – egal, ob Gast oder Hacker. Du willst mehr dazu wissen? Dann schau Dir mal unser Hilfevideo zum Thema WLAN-Sicherheit an:
Vorsichtig solltest Du auch Seiten mit einer „http“ Bezeichnung sein – statt „https“. Diese Internet-Seiten sind ungeschützt. Dritte schalten sich problemlos als „Man in the Middle“ dazwischen.
Zusammenfassung, was Du jetzt über VPN weißt
Du weißt jetzt, dass es nicht nur VPN-Client-Programme gibt – sondern auch weitere Möglichkeiten ein VPN einzurichten. Auch über NAT-Tunnel und Windows 10 kannst Du ein VPN nutzen. Du willst auch privat sicherer surfen? Dann richte Dir ein VPN über Router oder Deinen Desktop-Rechner ein.