Rückwegstörer in Wohnanlage (Baujahr 197x) mit über 50 Wohneinheiten... wie entstören?
SIGSEGV2
Datenguru
Datenguru

Hallo,

 

es geht um einen Neuanschluss mit Internet&Phone 400 in einer Wohnanlage mit über 50 Parteien.

Die Erstinbetriebnahme war schon nicht einfach... nach Anschluss der HomeBox kam erst mal gar keine Synchronisation zustande.

Beim ersten Technikertermin wurde festgestellt, dass an den Dosen (es wurde auch in 2 Nachbarwohnungen gemessen) gar kein Rückweg erkannt/gemessen werden konnte.

In einer der Nachbarwohnungen war die Messung auch "spannend", weil offensichtlich auf dem Kabelschirm von irgendwoher (älterer Fernseher, defektes Netzteil o.ä.) eine nicht unwesentliche Spannung eingespeist wird, die zu mehr als nur Kribbeln in den Fingern des Technikers geführt hat Smiley (überrascht)

In einem der Kellerräume gibt es einen Kasten neben dem HÜP, in dem nach dem HAV 2 unterschiedliche Verteiler verbaut sind, von denen laut Techniker nur einer rückwegfähig ist, der andere nicht. Nachdem das abgehende Kabel zur Zielwohnung gefunden und auf den rückwegfähigen Verteiler umgelegt wurde, war in der "Zielwohnung" trotzdem noch kein Rückweg messbar.

In anderen Nachbarwohnungen laufen aber bereits funktionierende VF-Anschlüsse, hier wurden aber offensichtlich zusätzlich Dosen gesetzt, die an neuen Kabeln hängen, die durch einen Schacht für Wasserleitungen zum Verteiler im Keller geführt wurden.

Nachdem die Zeit für den Termin schon deutlich überschritten war, wurde der erste Termin damit erst mal erfolglos beendet.

Beim zweiten Termin wurde ein Kabel vom ersten Kellerraum verfolgt, das in einen anderen Kellerraum führt, der normalerweise abgeschlossen ist. Dort wurde dann noch ein weiterer Verteiler gefunden. Was dort dann genau geändert wurde, weiß ich nicht (war bein zweiten Termin nicht vor Ort), aber damit wurde der neue Anschluss soweit zum Laufen gebracht.

Nach der Aktivierung über Nacht ist die Box bisher ohne Unterbrechungen am Netz (abgesehen von den Resets beim Update von FRITZ!OS 6.87 auf 7.01), allerdings ist der Upstream deutlich gestört Smiley (traurig)

 

Da die Rufnummernportierung noch läuft, wurde die Telefonie bisher nicht getestet.

Die Speedtests liefern schwankende Werte im Upstream, teilweise bricht der Speedtest auch ab.

Ping-Zeiten sind teilweise mehrere Minuten im normalen unteren Bereich (18-25 ms), dazwischen treten immer wieder Timeouts, gefolgt von Ping-Zeiten über 500 ms auf.

 

Es werden zwar 4 Upstream-Kanäle verwendet, aber die Modulation ändert sich auf allen 4 Kanälen mehr oder weniger ständig. Im Durchschnitt läuft nur ein Kanal mit 64QAM, die anderen mit 32QAM oder 16QAM, ganz selten auch mal ein einzelner nur mit 8QAM. In guten Phasen laufen auch mal 3 Kanäle mit 64QAM, aber selten länger als 1 Minute.

Effektiv sind alle 4 Kanäle gestört, es ist nicht so, dass ein Kanal völlig sauber laufen würde... jeder der 4 Kanäle schwankt dauerhaft zwischen 64QAM und 16QAM mit einzelnen Ausreißern zu 8QAM.

 

Im Anhang ein Vergleich des DVB-C-Frequenzspektrums und der Upstream-Kanäle vom betroffenen/gestörten Anschluss (oben im Bild) und einem zweiten Anschluss im selben Netzbereich (aber außerhalb der Wohnanlage), wo der Upstream fehlerfrei (4 Kanäle stabil mit 64QAM) läuft (unten).

Im Frequenzspektrum sieht man schon ein "grobes Rauschen" im unteren Bereich unter 100 MHz, insbesondere bis runter zu den Upstream-Frequenzen bei 52,2/58,6 MHz, wo am fehlerfreien Anschluss "gar nichts" zu sehen ist. Leider ist der Bereich unter 50 MHz hier nicht zu sehen, dürfte aber ähnlich verrauscht sein.

Vom gestörten Anschluss sind 2 Screenshots der Upstream-Kanäle zu sehen, die im Abstand von ca. 3 min gemacht werden (einmal gar kein Kanal mit 64QAM, einmal 2 von 4 Kanälen).

 

In der betroffenen Wohnung war bis letztes Jahr noch eine historische Dose (fuba GAD 210), die den Kanal D122 nur auf die Radio-Buchse gefiltert hat, so dass damals nach der Kanalumbelegung/Analogabschaltung in 09/2018 schon in einigen (aber vermutlich nicht allen) Wohnungen die Dosen ausgetauscht wurden.

Evtl. verursachen die älteren Dosen generell Störungen im Upstream oder sind gar nicht rückkanalfähig. Das Netz ist grundsätzlich eine Baumstruktur mit Durchgangsdosen, so dass sich Störungen aus Nachbarwohnungen nicht so einfach finden lassen. Nur die vor kurzem neu gezogenen Kabel in Nachbarwohnungen mit VF-Anschluss dürften einzeln (Stern) am (neuen rückwegfähigen) Verteiler hängen.

 

Die Frage ist, wie sowas nun vernünftig entstört werden kann, ohne dass z.B. in allen Wohneinheiten die Dosen etc. überprüft und ggf. getauscht werden müssen.

 

Können die VF-Netzexperten hier von CMTS-Seite mal auf die laufenden Anschlüsse dieser Wohnanlage schauen, ob der Rückweg an allen Anschlüssen so gestört ist?

Letztendlich bleibt aber vermutlich nur ein neuer Technikertermin übrig, wo dann vermutlich nur die Suche über das Ausschlussverfahren (abgehende Kabel an dem/den Verteiler(n) abziehen, bis der Rückwegstörer eingegrenzt ist) hilft, oder?

 

Grüße,

SIGSEGV2

26 Antworten 26
Jens
Administrator:in
Administrator:in

Hallo SIGSEGV2,

 

ohje, wenn Deine Synapsen schon alt sind, dann sind meine... lassen wir das. Smiley (überglücklich)

 

Aber es besteht aktuell sogar noch ein Auftrag zur Überprüfung. Da hattest Du eine SMS am Montag bekommen. Wenn's dazu ein Update gibt, bekommst Du ebenso eine SMS. 😉

 

Gruß

Jens

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Hi Jens,

 

jetzt gehen anscheinend wieder die 2 verschiedenen Probleme an unterschiedlichen Anschlüssen durcheinander.

Die SMS am Montag (Ticketnummer endet auf 3833) gehört nicht zu diesem Thema/Anschluss, sondern zu einem anderen mit nächtlichen Reconnects... dieses Ticket ist auch noch offen (und die andere Störung ist ja auch weiterhin vorhanden).

 

Zum Problem hier gab es ein Ticket (Nummer endet auf 4275), das am 21.06.2019 um 9:49 erzeugt und am 26.06.2019 um 3:49 geschlossen wurde... das lief also verdächtig (oder zufällig) genau 4 Tage und 18 Stunden.

Zumindest online ist dazu kein neues Ticket sichtbar. Gibt es da ein weiteres, das ich nur nicht sehen kann? Falls nein, hierzu bitte nochmal einen neuen Auftrag einstellen.

Die aktuelle Modulation der 4 Upstream-Kanäle ist 8/64/8/16QAM Smiley (traurig)

 

Danke & Grüße,

SIGSEGV2

Jens
Administrator:in
Administrator:in

Hallo SIGSEGV2,

 

letzterer Auftrag, also mit 4275, ist als erledigt gemeldet.

Die Werte sehen aktuell bei 4x QAM 64.

 

Gruß

Jens

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Hallo Jens,

 

war in dem abgeschlossenen Ticket was vermerkt, dass ein Störer gefunden bzw. was tatsächlich korrigiert/behoben wurde?

 

... und hast du auf den richtigen Anschluss (CM MAC 44:4e:6d:9e:.....) geschaut?

Der lief noch nie mit 64QAM auf allen Us-Kanälen.

Aktuell sehe ich 16/64/16/64... die Werte schwanken auch weiterhin ständig hin und her.

Das Rauschen im unteren Bereich vom DVB-C-Spektrum ist auch immer noch zu sehen.

 

Grüße,
SIGSEGV2

Hallo Jens,

 

kurzes Update von heute:

 

Digital Att: 12.314272 14.231074 12.513956 12.763344 9.127320 9.127320 9.127320 9.127320
Frquency : 58.599998 36.200001 45.799999 52.200001 10.000211 10.000211 10.000211 10.000211
Symbol rate: 5.12 5.12 5.12 5.12 Invalid Invalid Invalid Invalid
modulation : 16QAM 32QAM 8QAM 8QAM ERR ERR ERR ERR
SCDMA mode : 0 0 0 0 0 0 0 0
rep power : 47.7500 46.5000 47.7500 47.4600 -1.0000 -1.0000 -1.0000 -1.0000
Upstream : 5 8 7 6 --- --- --- ---

 

Bis ich den Beitrag hier fertig getippt hatte, waren die Werte so schlecht wie noch nie (8/8/8/4).

Durch die schlechte Modulation gehen auch die Sendepegel moderat nach oben, knapp unter 50 dBmV bzw. 110 dBµV sind aber noch im hellgrünen Bereich.

 

EDIT: Im Anhang auch nochmal ein Screenshot vom DVB-C-Spektrum, wo man wieder ein starkes Rauschen im Bereich um 50 MHz sieht. Kein Wunder, dass der Upstream-Kanal bei 52,2 MHz bis auf 4QAM zurückfällt.

 

Kannst du bitte nochmal einen neuen Auftrag für die Entstörung einstellen?

 

Danke & Grüße,

SIGSEGV2

 

pRo-Marco
Ex-Moderator:in
Ex-Moderator:in

Hi SIGSEGV2,

 

ja, da war Jens anscheinend auf genau dem falschen Anschluss unterwegs Smiley (überrascht)

 

Bei Dir sieht es weiterhin bescheiden aus. Einen Rückweg kann ich weiterhin nicht wirklich messen, daher kann man auch nicht direkt von einem Störer sprechen. Ist alles ziemlich Murks.

 

Ich hab jetzt ein Ticket an unser ThirdLevel gegeben und um Rat gebeten, wie wir hier weiter verfahren. Ich weiß nicht, ob hier von Grund her neu verkabelt werden muss oder ob es nur ein Fehler am Verteilerpunkt ist.

Schauen wir mal, was die Kollegen ggf. heraus finden und wie wir hier weiter machen.

 

Viele Grüße

Marco

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Hi Marco,

 

danke fürs neue Ticket.

Mittlerweile ist auch der Termin für die Rufnummernportierung bekannt (12.07.2019).

Ich hoffe, dass der Rückweg bis dahin soweit entstört ist, weil bei derart miesen Werten wie heute sicher auch die Telefonie nicht störungsfrei laufen kann.

 

Vor ein paar Minuten waren die Werte im Upstream wieder kurzzeitig besser (32/64/16/64), aber das hält ja leider nie wirklich lange an.

Dass die Verkabelung grundsätzlich schlecht ist, glaub ich nicht (zumindest nicht die Strecke nach dem Umklemmen beim zweiten Installationstermin), da die Downstream-Werte (20 bzw. 21 Kanäle genutzt) fast nicht besser gehen (auf allen Kanälen mit 256QAM MSE mit 39-40,9 dB und bei 64QAM 35,5-37 dB).

 

Die gesamte Situation in der Wohnanlage hab ich ja weiter oben beschrieben. Im einen Kellerraum,  wo der Anschluss zuerst drauf lag, gibt es nach HÜP und HAV dann 2 Verteiler, von denen nur einer rückwegfähig ist - keine Ahnung, warum hier nicht alles direkt auf rückwegfähig umgebaut wurde. Aber dort ging erst mal gar nichts (auch nach Umlegen auf den zweiten Verteiler nicht), deshalb gab es ja direkt einen zweiten Termin am Folgetag.

Im anderen Kellerraum, wo der Anschluss beim zweiten Termin draufgelegt wurde, gibt es mindestens noch einen Verteiler. Ob da auch ein zweiter Verstärker oder HÜP ist, kann ich nicht sagen.

Vermutlich gibt es aber noch einige uralte Dosen im Haus, die ggf. nicht rückwegfähig sind... und auf einem Strang liegt wie gesagt "Aufweckspannung" auf dem Kabelschirm, was ja eigentlich auch nicht sein sollte.

Haben die Techniker von Solutions30 damals nichts dokumentiert, was in dem zweiten Kelleraum genau verbaut ist bzw. bei dem zweiten Termin umgebaut wurde, bei dem der Anschluss initial (wenn auch mit dem schlechten Rückweg) zum Laufen gebracht wurde?

 

Rein theoretisch müsste man da doch vor Ort im Ausschlussverfahren das Rückwegproblem bzw. den/die Störer durch kurzzeitiges Abklemmen der einzelnen abgehenden Kabel eingrenzen können, oder?
Könnt ihr denn sehen, ob einige oder alle anderen Internet/Phone-Anschlüsse im selben Haus bzw. den 7 Gebäuden derselben Anlage solche Rückwegprobleme haben oder ob der Rückweg schon außerhalb in der NE3 Störungen aufweist?

 

Viele Grüße,

 SIGSEGV2

Claudia
Ex-Moderator:in
Ex-Moderator:in

Hallo SIGSEGV2,

 

der Fachbereich kann aktuell noch nicht tätig werden, da ihm dafür entsprechende Daten im System fehlen. Wenn die vorliegen, kann es mit der Störungseingrenzung weitergehen.


Viele Grüße,

Claudia

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Hi Claudia,

 

sind die Kollegen vom Fachbereich mittlerweile mit der Störungseingrenzung weitergekommen bzw. gab es auf Basis der gesammelten Daten schon Fortschritte?

 

Viele Grüße,

 SIGSEGV

Claudia
Ex-Moderator:in
Ex-Moderator:in

Hallo SIGSEGV2,

 

die Daten fehlen leider immer noch :/. Wir haben nochmal nachgehakt, damit es da vorwärts gehen kann.

 

Viele Grüße,

Claudia

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