@OPConne schrieb:
Verwunderlich ist doch aber, dass diese Art von Störungen kein Einzelfall sind. Und als Betroffener ist es naürlich schwer grenzenloses Verständnis zu zeigen. Das Technik auch mal gestört oder defekt sein kann, ist mir bewusst und bin deshalb auch eher ein gelassener Zeitgenosse. Deshalb auch schon die lange Zeit in der ich immer wieder mit Ausfällen und Störungen gelebt habe. Geht doch schon ewig so.
Aber so schlimm, wie es seit Anfang September ist, war es nie.
Das Problem ist hier, dass du im Kabelnetz prinzipiell eine Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung - auch als klassisches Baumnetz bezeichnet - hast. Und alle Leute, die an diesem Baum hängen, können prinzipiell den Baum "außer Gefecht" setzen. Das gleiche Problem gibt es ebenfalls bei passiven optischen Netzen, also z.B. GPON-Netzen - auch dort hängen alle Kunden am Ende auf einer einzigen Faser und wenn dort ein Gerät nicht mitspielt, war's das für alle Kunden an dieser Faser.
Einzige Lösung wären dort aktive optische Netzwerke (AON) -oder- xDSL - dort hast du Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, also deine eigene dedizierte Leitung, auf die ein Störer (vom Leitungsübersprechen bei xDSL abgesehen) keinen Einfluss nehmen kann.
Und an der Baumstruktur des Kabelnetzes liegt es aber auch, dass es so lange dauert, die Störungen einzugrenzen - weil ein Segment durchaus mehrere Straßenzüge umfassen kann, was gerade bei Eigenheimen durchaus gängig ist. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie viele Wohneinheiten im Mittel an einem Segment hängen, aber die Zahl war mindestens drei-, wenn nicht sogar vierstellig.
@OPConne schrieb:
Meinen Arbeitgeber interssiert es leider absolut nicht, wer an der Störung schuld ist, sondern nur ab wann ich wieder normal arbeiten kann. Und da wirst du mir recht geben - wir reden nicht vom Emails schreiben über einen Hotspot, sondern über Remote-Sessions und Videokonferenzen, für die meine Kunden viel Geld bezahlen müssen.
Wobei du dann ja mit einer Privatkundenleitung eh schon völlig falsch aufgestellt bist. Wenn es sich um angeordnetes HomeOffice handelt, d.h. als Arbeitsort explizit dein Arbeitsplatz zu Hause ausgewiesen ist, hat der Arbeitgeber für die Stellung der Internetverbindung zu sorgen - nicht du mit deinem Privatanschluss. Genau wie er es auch im "normalen" Büro muss - und genau wie er auch für die Stellung der notwendigen Arbeitsmittel zuständig ist.
Wenn es sich hingegen um mobiles Arbeiten handelt (bei den der Arbeitsplatz nicht explizit festgelegt wurde), bist du selbst in der Pflicht, die Voraussetzungen für das Arbeiten zu schaffen - also auch für eine angemessene Internetleitung zu sorgen. Notfalls heißt das auch, dass du zu deinem "regulären" Arbeitsplatz fahren musst.
@OPConne schrieb:
So oder so müsste die Störungsbeseitigung und Kommunikation zum Kunden anders stattfinden. Es ist schon zu Hauf geschrieben worden, aber was vor allem in der Hotline abläuft ist unterirdisch. Schon alleine was in unserer Anliegerstraße in 5 Haushalten passiert ist, reicht für ein ganzes Buch. Bishin zu Aussagen wie "Beruhigen Sie sich mal!". Ich weiß, auch das ist von Einzelpersonen abhängig und sicherlich nicht der Standard, aber geht trotzdem gar nicht.
Nur was soll dir die Hotline sonst sagen? Wenn die RK-Störung bekannt ist und eingegrenzt wird, dann dauert es eben -- und gerade bei einem Störer, der nur temporär aktiv ist, ist die Lokalisierung noch um Einiges schwieriger als bei einem dauerhaften Störer. Und ihr werdet in eurer Anliegerstraße höchstwahrscheinlich alle am gleichen Segment hängen - damit sitzt ihr alle am Ende im selben Boot...
@OPConne schrieb:
Wie schon gesagt - hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden!
Das Problem ist halt nur, wenn dann einige Anwohner nicht "mitziehen" und den Zugang zur Anlage verweigern, weil sie fürchten, dass sie sonst abgeklemmt werden...
