Der Name verrät schon alles: Das Dynamic Host Protocol (DHCP) ist ein Protokoll. Damit werden IP-Adressen in einem Netzwerk verwaltet und an unterschiedliche Stationen verteilt. Über einen DHCP-Server wird also jeder Teilnehmer halbautomatisch konfiguriert.
Warum ist DHCP so unglaublich praktisch?
Die IP-Adresse ist nicht das Einzige, was hier verteilt wird. Der Nutzer bekommt auch direkt die IP-Konfiguration mitgeliefert – mit Standard Gateway, Subnetzmaske und DNS-Adresse (Domain Name Server). Zusätzlich merkt sich das Protokoll, welcher Host mit welcher IP-Adresse eingeloggt ist – und gibt automatisch eine zeitliche Begrenzung vor. Nach Ablauf des Zeitfensters kann dieselbe IP-Adresse nochmal vergeben werden. Das Protokoll ist maßgeblich für die Funktion eines Netzwerks. Bei großen Netzwerken werden damit einige Server gleichzeitig betrieben.
Dank der Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC) braucht IPv6 bei der Konfiguration eigentlich kein DHCP. Jedoch schaffen das nicht alle Betriebssysteme. Deshalb wurde DHCPv6 entwickelt, um die IPv6-Autokonfiguration zu ergänzen.
DHCP erleichtert die Systemverwaltung
In den ersten IP-Netzwerken wurden die IP-Adressen manuell vergeben und eingetragen. Doch auf Dauer war diese Technik viel zu aufwändig.
Mit steigenden Nutzerzahlen des Internets musste eine Alternativlösung her, die diesen Prozess automatisieren konnte. Das Dynamic Host Configuration Protocol löste diese Problematik. Damit war keine manuelle Verwaltung mehr nötig.
Wie funktioniert DHCP jetzt genau?
DHCP funktioniert als „Wechselkommunikation“ zwischen dem DHCP-Client und Server. Normalerweise ist der DHCP-Server ein Router.
DHCP-Discover: Um Konflikte bei der Adressvergabe zu vermeiden, schickt der DHCP-Client ein UDP-Paket mit der Ziel-Adresse 255.255.255.255 und der Ursprungsadresse 0.0.0.0 als Adressanforderung.
DHCP-Offer: Der DHCP-Server antwortet auf die Anfrage mit einer noch freien IP-Adresse, um die IP-Konfiguration durchzuführen. Wenn ein DHCP-Server dadurch angesprochen wird, schickt er ein UDP-Paket mit der MAC-Adresse des Clients, einer IP-Adresse, Subnetzmaske, Lease-Time und einer Server-ID zurück.
DHCP-Request: Wenn der DHCP-Client eine IP-Adresse gefunden hat, schickt er eine positive Meldung an den jeweiligen Server.
DHCP-Acknowledgement: Der Server muss im letzten Schritt die Adressvergabe bestätigen. Sobald die Bestätigung da ist, werden die Daten lokal abgespeichert.
In der Acknowledgement-Message wird ein Time Slot angegeben. Das ist die Zeit, wie lange die IP-Konfiguration genutzt werden kann. Bei der Halbzeit sendet der Client eine erneute Anfrage mit den identischen Daten und einer neuen Lease-Time und verlängert damit die Nutzung.
Sollte der Server nicht antworten, kann der Client die Restzeit nutzen. Nach Ablauf der Zeit wird eine erneute Anfrage gesendet. Oder es geht wieder zu Schritt 1 (Discover) zurück.
DHCP aktivieren und deaktivieren
+ Geh in den Menüpunkt Heimnetz – Heimnetzübersicht. Klick jetzt auf Netzwerkeinstellungen.
+ Scroll ganz nach unten bis IPv4/6-Adressen erscheint. Klick jetzt auf den zugehörigen Button.
+ An dieser Stelle solltest Du eine Übersicht über IP-Adressen und Subnetzmasken sehen. Hier kannst Du auch den DHCP-Server aktivieren oder deaktivieren. Und: Du kannst bestimmen, in welchem Bereich Dein Router die IP-Adressen vergeben soll – und wie lange diese gültig sind.
+ Neben IPv4/6 und Lokaler DNS-Server, sollte hier die Adresse des Routers stehen. Die Werkseinstellung der Fritz!Box ist: 192.168.178.1 und für die Subnetzmaske: 255.255.255.0
Das war’s. Alles klar mit DHCP? Wir hoffen, dass wir Dich ein bisschen erleuchtet haben.