Frage
Antwort
Lösung
am 22.10.2013 13:57
Ich musste heute feststellen, dass wir offenbar mal wieder von unserem Land ver**scht werden.
Seit etwa 25 Jahren warten wir auf schnelles Internet und höre seither immer nur wieder (leere) Versprechen.
Mangels Alternativen sind wir nun seit fast 2 Jahre lang LTE-Kunden bei Vodafone.
LTE ... kam also etwa vor zwei Jahren in unsere Gemeinde, aufgrund (wohl) dieser Veranlassung (nachzulesen hier):
http://www.geteilt.de/forum/viewtopic.php?f=21&t=8595
Ich erinnere mich daran, dass wochenlang - wenn nicht sogar monatelang - hier Autos mit LTE-Aufschriften durch unseren Ort fuhren, um für LTE zu werben.
Geworben wurde mit einer Geschwindigkeit bis zu 21.000. Nun das war wesentlich besser als UMTS und wir entschieden uns dazu.
Einige Speed-Tests ergaben, dass wir an diese 21.000 zwar kaum ran kamen, aber so um die 14.000-16.000 zeigte die Uhr oft an ... man gab sich damit ja zufrieden.
Auch einige Macken nahm man hin, wie seltene Ausfälle - man war aus den zurückliegenden ISDN-, SAT-DSL- und UMTS-Zeiten ja entsprechend abgehärtet und tolerant.
Seit August 2013 haben wir ja nun die Drosselung nach 15 GB ... da uns gemäß Vertrag ja auch nur 15 GB zustehen, statt bisher der freiwilligen 30 GB.
Jeder der sich 15 GB einteilen muss, mitunter beruflich am Internet zu tun hat, weiß, dass 15 GB ein Witz ist.
Ganz abgesehen davon, dass man sich hier eigentlich keinen Hightech-Fernseher gönnen muss, weil Maxdome & Co. ... passen nicht in unser "Tal der Wartenden" ... um nicht "Abgezockten" zu sagen, weil dieser Eindruck bei mir immer mehr entsteht.
Sicher werden auch andere in unserem Ort seit einiger Zeit festgestellt haben, dass Easy-Box viel häufiger abstürzt als zu LTE-Beginn-Zeiten, dass an Wochenenden oder Wochentags, wenn die Heimkehrer ihr Internet anschalten teilweise nur noch Geschwindigkeiten zu erreichen sind, wie wir sie mit Modem vor 25 Jahren schon hatten. Das soll LTE sein?
Und hat irgendwer von Euch anderen von einem LTE-Werbefahrzeug-Fahrer vor zwei Jahren gehört, dass wir da auch schnell wieder ankommen?
Nein, wir haben alle gehört, welche Verbesserungen wir uns da ins Haus holen werden, oder?
Da unser Vertrag in Kürze ausläuft und ich sah, dass sich die Tarife teilweise inzwischen etwas günstiger (in EUR) gestalten, hatte ich heute telefonischen Kontakt mit Vodafone ... der damit endete, dass die Dame am anderen Ende und ich und meine gesprächsführende Lebensgefährtin zur gleichen Zeit den Hörer aufwarfen !!!
Die Vodafone-Mitarbeiterin wohl mangels Nerven, bzw. wollte sie sich den Frust darüber nicht anhären ... wir aus Ärger darüber, dass man uns scheinbar alle für bekloppt hält.
Gesprächsverlauf:
Wir fragte nach mehr GB und waren u.U. bereit einen teureren Tarif zu nehmen, damit wieder 30 GB (statt seit August 15 GB) nutzbar sind.
Antwort war: das gibt es nicht !
Rückfrage: warum nicht?
Vodafone: weil wir an ihrem Ort nicht mehr als 3600 hinbekommen !
Rückfrage: wie 3600 ???? ... wir haben einen 21.000er Tarif abgeschlossen.
Vodafone: ja richtig, aber die 30 GB gibt es nur bei einem 50.000er Tarif und Sie erreichen nichtmal die 21.000.+
Rückfrage: wieso erhalten wir nicht die 21.000 oder annähernd? Sie haben uns doch 21.000 verkauft und die gingen anfangs auch annähernd.
Vodafone: ja weil inzwischen so viele LTE haben, dass wir aufteilen müssen und nicht mehr als 3600 herauskommen.
Rückfrage: Wie jetzt, sie verkaufen mehr Ware als sie liefern können? ... dann hätten sie stoppen müssen, bevor das so kommt, oder sehe ich das falsch?
Vodafone: und wem hätten wir da "nein" sagen sollen, wenn alle das Recht auf LTE haben?
Rückfrage: Wenn ein Bäcker nur 20 Brötchen hat, die er gerade verkauft hat, dann kann er dem nächsten Kunden keine weiteren 20 anbieten, auch wenn er ein Recht hat, satt zu werden! Mehr als man hat, kann man nicht verkaufen.
Vodafone: stille ... also ich kann es nicht ändern, ich habe auch nur noch wenig Zeit für diesen Anruf.
ich: dann geben sie mir eben den 50.000er Tarif, damit ich wieder 30 GB habe.
Vodafone: das geht ja nicht!
ich: wie jetzt, sie haben keine Möglichkeit mir mehr GB zu geben? selbst wenn ich freiwillig mehr dafür zahle? Wenn die 15 GB aufgebraucht sind, dann kann man doch auch GB nachkaufen (1 GB für 5 EUR !!!).
Vodafone: wir können ihnen zwar den 50.000 Geschwindigkeitsvertrag geben, womit sie dann auch 30 GB hätten, aber ich habe ihnen ja schon gesagt: an ihrem Ort gehen nur 3600. Sie bekommen also keine Geschwindigkeit und müssten dann den teuren Tarif zahlen.
es tut mir leid, ich kann es nicht ändern. Stellen Sie sich das so vor wie Sylvester um 0.00 Uhr. Alle rufen an und dann brechen die Leitungen zusammen.
Das haben sie doch sicher schon mal erlebt.
ich: sie wollen mir jetzt nicht sagen, dass bei unserem LTE jeden Tag Sylvester ist?
Vodafone: doch leider ist es so, dass viel zu viele LTE nutzen und dadurch die Geschwindigkeit aufgeteilt werden muss und das lässt sich nicht ändern.
Sie merken doch sicher selbst, dass zu Stoßzeiten kaum was geht.
Gespräch endete damit, dass gegenseitig aufgelegt wurde.
So Leute: Ja das merken wir und das mag ja alles (für Vodafone) logisch sein und vielleicht nicht änderbar, aber ich finde, das ist eine totale **piep**!
Die Anbieter hatten einst Auflagen unsere weiße Flecken zu versorgen.
Diese können sie doch nicht etwa dadurch erfüllt sehen, dass sie hier vor zwei Jahren rumfahren, mit 21.000 prahlen ... und dann soooooooo viele an einen Mast hängen, dass nur noch 3.600 rauskommen.
Damit wir nicht alle meutern, geben sie uns dann 1,5 Jahre 30 GB statt 15GB ... und nun, da wo es wirklich eng im Netz wird, da sagen sie dann "ätschi-bätsch, nun müsst ihr jedes MB für 5 EUR dazu kaufen, wenn ihr mehr braucht".
Okay, wir hatten keine garantierte Bandbreite, es heißt ja da immer vorsichtig "bis zu 21.000!" (bis zu!!!).
Wenn man aber von vornherein weiß, dass man so vielen Kunden das aufquatschen wird, dass am Ende die Netze nur noch in der Lage sind auf 3600 zu kommen, also ich finde persönlich, dass das an **piep** grenzt.
Nun dürfen sie nach Erfüllung der Anschlüsse weiter in Großstädten machen und wir gucken wieder in die Röhre?
Das war dann das große Abkommen und Versprechen, weiße Flecken zuerst bedienen zu müssen?
3600 ... was ist das für eine Verbesserung, da haben wir ja vorher mit UMTS mehr Speed gehabt.
Es wirkt, als hätte man uns ein paar Monate etwas vorgezeigt, was alle Nachbarn begeistern soll, alle zum Abschluss brachte und dann wurde "am Mast so gedreht", dass eine Region nun - speziell an den Wochenenden - so surfen muss, als lägen wir 25 Jahre rückwärts, am 56K Modem.
Das kann doch wohl sooooo nicht sein!
Liebe Storkower und Brandenburger, die auch einst im guten Glauben und Hoffnung auf LTE umgestiegen waren ... wer hier das mitliest und ähnliche Situation hat, wie ist Euer Eindruck?
Hier wurde offenbar eine ganze Region ver**scht ..., denn es liegt nicht dran, dass Eure Antennen vielleicht kaputt gegangen sind .... sondern "ihr habt ein Stück Kuchen gekauft und wir sollen nun offenbar alle mit einem Krümel zufrieden sein".
Man sollte an die EU gehen ... statt sich damit zufrieden zu geben, dass man ja für 5 EUR immer wieder 1GB nachkaufen kann.
Übrigens: ich war schon in mehreren Ländern ... dort wird von einigen deutschen Telekommunikationsunternehmen stark invstiert ... nur im eigenen Land nicht.
Gewerbesteuer und Einkommensteuerabzüge haben wir hier auch nicht in den Gebieten!
Und dann dürfen wir zugucken, wie wir hier internetmäßig offenbar hinter alle anderen EU-Belange geraten.
Ich sage ganz ehrlich, dass ich es bis Oberkante Oberlippe satt habe.
Unser Land hat für tausend andere Dinge Geld und für andere Länder, die im übrigen DSL-mäßig meist sogar besser dastehen als wir.
Wenn sich das nicht bald ändert, werde ich mir meine Anstrengungen, an der großen Kasse zu füllen sehr überlegen.
Man reißt sich hier den A*** auf, fährt auch noch Samstags arbeiten, damit der Staat überall mitkassiert ... und dann ist man hier seit 25 Jahren immer wieder auf der Warteliste.
Ich habe gerade vor wenigen Tagen von einigen Jobs gelesen, die man zu Hause machen könnte: Bedingung schnelles Internet. Und??? Wer entschädigt uns für diese Zustände?
Früher gab es 8% Berlinzulage, weil in Berlin durch den Transit alles teurer war!
Wer gibt uns was dafür, dass wir hier einfach nicht aufholen und dabei noch das doppelte Geld zahlen müssen?
Ging es nur darum, soundsoviel Leute vertraglich mit etwas zu versorgen, um Auflagen zu erfüllen ? ... bevor man wieder in die Großstädte darf? ...
denn irgendwie haben wir eigentlich was anderes gekauft, als eine Funkzelle, die für uns alle nicht reicht, die uns Samstag und Sonntag kaum eine Seite aufrufen lässt (man muss immer wieder neu laden ... das verbraucht obendrein viel Volumen, von dem wir so wenig haben), eine Easybox, die häufig aussteigt, Downloads die abbrechen (die wir bei 80 MB-Abbruch auf Kosten unserer eigenen Volumenbegrenzungen dann nochmals starten müssen).
In meiner Nachbarschaft sind auch andere richtig sauer. Wir fühlen uns absolut verschaukelt!
am 23.10.2013 11:20
Du hast vermutlich Recht damit @denschet.
Allerdings muss ich die lokale Politik soweit in Schutz nehmen, dass diese sicher - wie ich auch - bis jetzt den Verdacht hatten, dass wir wenigstens ein sehr sehr instabiles, den Anforderungen versagendes LTE 21.000 nutzen, so wie man es uns verkauft hat und wir Verträge darüber in unseren Akten haben.
Klar, es könnte wirklich zu kostenintensiv sein, wenn man für 30 Hansels einen Sender aufbauen muss, aber dann sollte man nicht so tun, als stünde dieser Sender bereits und man würde gegenüber UMTS einen tollen Vorteil haben, wenn man auf LTE umsteigt.
Auch Vodafone hat schließlich Frequenzen erhalten und hatte dafür etwas zu erfüllen.
Ob das aber soooo erfüllt ist, wie es uns nun trifft ... dass wir mehr als eine ganze Generation zurück geraten, war sicher nicht im Sinne des Abkommens.
Der Beitrag, dass man den Begriff "Breitband" definieren müsse, das trifft auch voll zu.
Ich meine aber, dass ich in all diesen riesigen Abkommens-Dokumenten-Wusts, die man im Inet so findet, gelesen habe, dass man unter Breitband bereits eine gewisse Größe verstehen müsse.
Wir für unseren Teil werden dennoch die lokale Politik mit dieser Sache konfrontieren, die sich immer wieder damit entschuldigen, dass es momentan keine Förderprograme gäbe.
Dann sollen sie uns allen einen ordentlichen Teil Steuern erlassen, bzw. diesen Anteil in einen Topf packen, dann bauen wir uns selbst aus.
So eine Art digitalen Solizuschlag, könnte man auch erfinden ... das wär doch mal was.
Ein Euro pro Monat von jedem Bundesbürger ... tut vielleicht keinem weh, aber lässt Gebiete endlich ausbauen.
Bisher beteiligen wir uns mit unseren Steuergeldern ja auch daran, dass es in Großstädten immer mehr offene WLAN-Netze gibt ... Dinge, wo wir auch nicht gefragt werden.
Oder aber eine Steuerentlastung für Anwohner in Gebieten, für die es keine anderen Förderprogramme gibt ... wandert dann in eine "Digitale-Zukunft-Spardose".
Fest steht, wir diskutieren über all dies schon etwa 25 Jahre ... und stehen immer noch am selben Punkt ... und immer noch gibt es diese Lobby ... und immer noch vertrauen wir leeren Verspechen, die nicht gehalten werden!
Weiter diskutieren ... lässt ahnen, dass einige von uns keine Änderung mehr erleben werden.
Vermutlich muss aus dem geduldigen Warten und Diskutieren ein Fordern entstehen ... bzw. ein Signal, dass die Bereitschaft, weitere Jahrzehnte zu warten, nicht mehr besteht.