Frage
Antwort
Lösung
am
16.09.2020
13:30
- zuletzt bearbeitet am
06.10.2020
20:34
von
Lars
Hallo Vodafone,
zum Thema Kundenfreundlichkeit würde ich gerne ein mal folgendes Feedback geben, in der Hoffnung, man nimmt sich der derzeitigen Sachlage an und versucht diesen Missstand in Zukunft zu verbessern.
Vorwort:
Meine 75 jährige Mutter wurde vor kurzem darüber informiert, das ihre über 20 Jahre alte Call-Ya Karte technisch nicht mehr zeitgemäß ist und ersetzt werden müsste. Soweit so gut. Doch dabei ist herausgekommen, das ich meiner Mutter damals ja ein Handy mit Call-Ya Karte geschenkt hatte und somit ist natürlich der Vertrag noch auf meine alten Adressdaten registriert. Im Zuge des Austausches der Call-Ya Karte, haben wir ebenfalls eine Vertragsänderung beauftragt, so das die neue Sim-Karte demnächst also auch hochoffiziell auf meine Mutter und ihre Adressdaten laufen wird. So weit, so einfach eigentlich, aber wir sind bei Vodafone.
Nun ist es seit 2017 bei Vodafone Pflicht, einen Bild bzw. Videobeweis einzureichen, wenn ein Call-Ya Vertrag geändert wird. Nebenbei bemerkt, ist das bei Festverträgen nicht nötig.
Da meine 75 Jährige Mutter aber weder über Internet noch sonst einem, in ihren Worten - neumodischen SchnickSchnack verfügt und auch kein Smartphone, sondern ein simples Tasten-Handy mit Notfallknopf besitzt, erkundigte ich mich in ihrem Namen bei der Kundenbetreuung, welche Möglichkeiten denn nun ältere Herrschaften hätten, einen Vertrag zu übernehmen. Der nette Kundenbetreuer gab mir den Link zu einem Vertragsformular, das ich doch bitte ausfüllen sollte, mit meinen alten Daten und den neuen Daten meiner Mutter, und dann mit ihrem Personalausweis und dem Vertrag doch bitte einen Vodafone Shop in meiner Umgebung aufzusuchen, das wäre doch alles kein Problem. Wie sich aber herausstellt, hat sich hier leider auch der Kundenbetreuer geirrt, denn auch er machte wohl die Rechnung ohne Vodafone.
Als wichtigen Nebensatz möchte ich erwähnen, das meine Mutter mit hoher Pflegestufe zu 100% ans Krankenbett gefesselt ist und auf das Notfall Handy angewiesen ist, da Sie mit COPD Stufe 4 eine Lungenleistung von nur noch 20% besitzt und Nachts des Öfteren den 76 Jährigen Ehemann kontaktiert, wenn sie an das Sauerstoffgerät angeschlossen werden muss. Daher ist ihr Handy verständlicherweise besonders Wichtig.
Mit diesen Informationen im Kopf schreiten wir nun in der Geschichte fort.
Nachdem also nun die Vertragsänderung mit Personalausweis der Mutter im Örtlichen Vodafoneshop vorgenommen wurde, wurde das Handy erstmal Tot geschaltet, da man ja den Vertrag ändern müsse. Was nicht gerade zur Freude aller beteiligten beigetragen hat, was sicherlich jeder nun nachvollziehen kann.
Das ganze passierte an einem Freitag und nachdem am Mittwoch, also 6 Tage später, das Handy noch immer keinen Netzbetreiber anzeigte, wurde ich erneut kontaktiert, doch mal anzufragen, wo denn jetzt das Problem sei. Die Call-Ya Kundenbetreuung erzählte mir nun, das es keinen weg an der Identifikation per Bild oder Video via Internet gibt. Ein Nachfragen, ob denn meine Eltern einen Internetzugang haben, musste ich verneinen. Die nachfrage, ob Sie ein Handy mit Kamera besitzen musste ich ebenfalls verneinen. Meine Mutter im Krankenbett zum Vodafone Laden schieben entfällt ebenfalls.
Der letzte Lösungsvorschlag des Kundenbetreuers war dann, das doch irgendwer mit Fotohandy mal auf voadfone.de/sim-aktivieren die Daten eintragen sollte und dann meine Mutter fotografieren möchte oder zumindest ihren Personalausweis, den wir ja auch im Vodafone-Shop vorgelegt hatten ... Wir erinnern uns hoffentlich. Klang logisch und somit versuchten wir diesen weg und gaben brav alle geforderten Daten meiner Mutter auf der Internetseite von Vodafone ein, bis wir an den Punkt E-Mail Adresse als Pflichtfeld angekommen waren. Die Freude war erneut riesengroß, denn wie sich sicherlich hier jeder denken kann, hat meine immer noch 75 Jahre alte Mutter ohne Internet und Smartphone auch keine verdammte E-Mail Adresse.
Meine Güte, das wir heute in einer modernen Welt mit Internet leben ist mir bewusst, aber wie zum Kuckuck stellt ihr euch als Vodafone Eigentlich vor, wenn ältere Menschen, die mit diesem Onlinezwang und Internet überhaupt nichts mehr zu tun haben, nun vor solche Hürden gestellt werden. Mit Verlaub, Kundenfreundlichkeit sieht anders aus. Ich hoffe Sie können aus dieser Geschichte etwas lernen und überdenken einmal ihren ganzen Digital, Online Wahn und lassen zumindest für ältere Menschen noch die Möglichkeit des analogen bzw. den guten alten schriftlichen weg. Ihr schließt mit einem solchem vorgehen ganze Generationen aus.
Mit freundlichen Grüßen
Marcus75
P.S.: Meine Mutter hat noch immer keine Freischaltung, traurig und ein Armutszeugnis für Vodafone.
am 16.09.2020 13:56
Das eigentliche Problem sind die Vorgaben vom Gesetzgeber. Dieser erzwingt eine Identitätsprüfung - übrigens auch bei Laufzeitverträgen, wobei diese bei Laufzeitverträgen schon beim Vertragsschluss bei der Unterschrift erfolgt.
Die einfachste Methode, wenn die Mutter nicht mehr in der Lage ist, persönlich in einem Shop vorbeizugehen oder ihr WebID mit einem anderen Gerät nicht durchführen wollt/könnt, dürfte daher wirklich sein, wenn die Karte nicht auf sie, sondern weiterhin auf jemand von euch abgeschlossen wird. Denn um die Identifikation kommt ihr nicht drum herum - Vodafone darf es vom Gesetzgeber gewollt nicht mehr ohne Identifizierung machen und muss nach einer gewissen Zeit -m.W. 1 Monat- die Karten sperren.
am 16.09.2020 14:29
Die Identitätsprüfung steht hier ja auch gar nicht zur Diskussion. Sondern das WIE.
Dass man so etwas ganz leicht über ein Smartphone mit Internetvertrag Online (vodafone.de/sim-aktivierung) erledigen kann, ist ja löblich und heute eigentlich eine Selbstverständlich. Doch warum muss das gleichbedeutend damit sein, das man den guten alten Schriftlichen / Analogen weg dann gänzlich streicht. Das verstehe ich halt nicht und schließt eine Menge, gerade ältere Menschen aus.
Selbst der Kundenbetreuer kam auf die Idee, das man sich doch Formular 251 (vodafone.de/infofaxe/251.pdf) Ausdrucken sollte und dann mit diesem ausgefüllt UND dem Personalausweis der neuen Vertragsinhaberin zu einem Vodafone-Laden gehen sollte, um dort die Identitätsprüfung vorzunehmen. Was in unserem Fall lediglich zu mehreren Tagen Handy ohne Netzbetreiber führte. Abgemeldet wurde also schnell, nur leider nicht umgemeldet.
Gerade bei Call-Ya Verträgen, die ja bekanntermaßen KEIN Internet zwingend Voraussetzen, ist doch ein Internet-Zwang zur Identifikation völlig kontraproduktiv und schließt sich eigentlich sogar gegenseitig aus. Versucht man dann den Analogen weg, möchte man doch eine E-Mail Adresse angeben, was doch erneut ad absurdum führt. Hier beißt sich doch sprichwörtlich die Katze in den ***. Und genau das möchte ich hier als Feedback anregen.
P.S.: Das wir wohl nun den Vertrag einfach auf irgendeine Person abschließen bzw. umschreiben werden ist wohl leider nötig. Ob das der Sinn der Gesetzesänderung zum Verhindern von Missbrauch gewesen ist, wenn man nun quasi gezwungen wird, Missbrauch in Form von falsche Angaben zum Besitzer und Nutzer zu machen, entzieht sich aber meiner Kenntnis und auch meinem logischen Menschenverstand.
16.09.2020 15:07 - bearbeitet 16.09.2020 15:08
Es gibt keinen Zwang zur Internet Identifikation.
Man kann dafür auch ganz altmodisch und analog in eine Postfiliale latschen.
https://www.vodafone.de/privat/callya-prepaid-karte/callya-ident.html
Meine Beiträge sind als normaler User geschrieben. Trete ich in meiner Funktion als SuperUser auf, so ist dies durch kursive Schrift gekennzeichnet.
am 16.09.2020 15:09
Die Authentifizierung kann schon im Laden stattfinden - dafür reicht aber der Perso allein nicht aus. Da muss schon die Person, zu der der Perso gehört, mitkommen - denn es muss sichergestellt werden, dass diese Person auch wirklich (noch) existiert. Das wäre der "alte", klassische (analoge) Weg...
Alternativ gibt es m.W. noch PostIdent - aber auch dort muss man einmal selbst mit dem Perso zur Post - oder halt WebIdent mit WebCam.
am 16.09.2020 15:35
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Meine Mutter wird im Krankenbett nirgendwo hingeschoben, weder zur Post noch zum Call-Ya Laden.
Der gute alte schriftliche Vertrag mit persönlichen Daten und Unterschrift und sogar der Vorlage des amtlichen Personalausweises reicht wohl heute nur noch zum Erwerb der restlichen Welt aber nicht mehr zum Erwerb eines Handy Vertrages. ![]()
am 16.09.2020 15:59
Sie muss sich dafür irgendwo mal persönlich zeigen, damit geprüft werden kann, dass sie das auch wirklich will.
Alternativ müsste sie eine entsprechende Vollmacht erteilen, dass ihr in ihrem Namen handeln dürft - diese Vollmacht muss dann aber auch entsprechend vorgelegt werden können. Ich bin mir auch nicht sicher, ob dort eine einfache selbst aufgesetzte Vollmacht ausreicht, oder ob hier schon ein wenig "mehr" gemacht werden muss.
Das Vorlegen des Personalausweises einer Person reicht NICHT aus, damit man Rechtsgeschäfte im Namen dieser Person ausführen kann, auch dann nicht, wenn man eine (vermeintliche) Unterschrift unter einem Vertrag vorweist. Wenn es heißt "identifizieren", dann bedeutet dies, dass man sich physisch zeigen muss, damit das Lichtbild vom Ausweis mit der Person selbst abgeglichen werden kann.
16.09.2020 16:54 - bearbeitet 16.09.2020 16:57
Mal eine Frage am Rande was mir beim lesen grade so durch den Kopf geht: gibt es nicht die Möglichkeit eine alternative E-Mail Adresse anzulegen, diese dann mit einem Smartphone aufzurufen (wegen der Ident Mail) und so das Ident dann zu machen wenn die Mutter das Haus nicht verlassen kann?
16.09.2020 17:44 - bearbeitet 16.09.2020 17:46
Hi @Mokon,
eine Identifikation ist nur persönlich mit Ausweis oder digital (WebIdent via Video) möglich. Dies ist im §111 ff. TKG geregelt.
In jedem Fall muss der (zukünftige) Vertragsinhaber vorstellig (ein Abgleich Person mit Ausweis) werden. Eine reine Identifikation via E-Mail ohne visuellen Abgleich kann daher nicht funktionieren.
@Marcus75, wenn die Rufnummer auf deine Mutter übertragen werden soll, dann kannst du doch zur Identifikation dein Telefon/Notebook zur Verfügung stellen. Oder jemand im Krankenhaus hilft hier aus.
Aber da du geschrieben hast, dass deine Mutter gar kein Smartphone nutzt, sondern ein Notfalltelefon (gehe von einem Telefon ohne Internetfunktion aus), kann diese SMS auch ignoriert werden, da eine neue SIM-Karte nur notwendig ist, wenn zukünftig auch VoLTE genutzt werden möchte.
Dann bleibt alles beim Alten. ![]()
am 17.09.2020 11:03
Hallo @Markus75,
ich kann total verstehen, dass das in Deiner/Eurer Situation absolut unzumutbar ist.
Wir müssen uns aber an die geltenden Gesetze halten. ![]()
Die Ausführungen zum Legitimationsprozess von @reneromann, @dasdensch und @Mav1976 sind absolut korrekt.
Damit wir hier zu einer Lösung kommen, bitte ich Dich mir die Rufnummer Deiner Mutter per PN zu senden. Ich prüfe dann, was uns schon vorliegt und informiere Dich wie wir weiter verfahren können.
(PN – so geht´s: auf meinen Namen klicken und dann rechts auf "sende eine private Nachricht ")
Liebe Grüße
NeNa