DAB-C Adapter für Anschluß an DAB+Radio

[Thorodium]

Ich habe eine hochwertige Musikanlage mit DAB+. Aus der Kabeldose kommt aber nur DAB+ Cable. Kann ich den schweizerischen DAB-C > DAB+ Konverter von Sumatronic im Kabelnetz von Vodafon (früher Kabel Deutschland) verwenden? Oder gibt es vergleichbare Geräte/ Freqzenzwandler?

https://sumatronic.ch/produkt/sumadab-cable-adapter/

[Peter165]

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@Thorodium  schrieb:

Aus der Kabeldose kommt aber nur DAB+ Cable.

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Wer hat dir das erzählt?

Aus der Kabeldose bei Vodafone Kabel Deutschland kommt kein DAB+, sondern Radio im DVB-C Standard.

Ergo, deine Musikanlage wird damit nichts anfangen können.

Keine Ahnung wie bei dir der DAB+ Empfang ist, ich hab gute Erfahrungen mit DVB-T Antennen gemacht.

[reneromann]

Mal davon abgesehen: Es gibt in den Spezifikationen kein DAB-C...

DAB kennt bestimmte Frequenzbereiche, u.a. die für Antenne genutzten Kanäle 5..12 (5A...12D, 174..230 MHz) - zusätzlich gibt es noch das L-Band (LA..LP - bei ungefähr 1452..1492 MHz).

Das was UPC in der Schweiz als "DAB-C" lobpreist, ist nichts, was eigentlich DAB+ heißen dürfte. Um genau zu sein, sendet UPC da zwar ein DAB+-Signal, jedoch auf Frequenzen (252..260 MHz), die für DAB+ nicht vorgesehen und daher von den Empfängern nicht unterstützt werden.

Was der DAB-C-Adapter macht, ist eine einfache Frequenzverschiebung von diesen höheren Frequenzen in den DAB+-Bereich der Kanäle 5..12 hinein - das gab es auch schon mal vor 30 Jahren für TV-Geräte, die kein Hyperband konnten - wo dann das Signal mittels eines Hyperband-Konverters auf einen "unteren" Kanal umgelegt wurde.

[Thorodium]

Hallo reneroman,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du bestätigst die Informationen, die ich bereits im Forum von UPC gelesen habe. Da ich kein HF- oder Kabelspezialist aber doch wohl technisches Verständnis habe ist meine Frage, ob das Digitalradio bei UPC/CH das gleiche ist wie bei Vodafon und ich somit diesen speziellen Adapter/ Konverter/ Frenzquenzumwandler (wie auch immer bezeichnet) verwenden kann. Ich möchte gern meinen Radiosender wieder über Kabel hören der terrestisch nicht ausgestrahlt wird. Ein DVB-C Tuner ist für mich keine Lösung, solange es eine Chance gibt, diesen Adapter direkt am DAB+ meiner Anlage anklemmen zu können.

[reneromann]

Nein, das Signal, welches Vodafone verwendet, ist KEIN frequenzverschobenes DAB+-Signal (wie bei UPC), welches man mit einem einfachen Frequenzschieber (wie dieser "Konverterbox") wieder in einen für (d)ein DAB+-Radio passenden Frequenzbereich verschieben kann.

Vodafone verwendet für die Ausstrahlung des Radiosignals ausschließlich den DVB-C-Standard - entweder du holst dir also einen DVB-C-Radioreceiver und schließt diesen per Chinch an den AUX-Eingang deiner Anlage an -oder- du verzichtest auf Radio vom Kabelanschluß. DVB-C zu DAB+-Wandler sind mir nicht bekannt - zumal das auch keine einfache Umwandlung wäre, sondern z.T. auch ein Transcoding benötigt wird, da DVB-C noch auf MPEG-2 Audio setzt, während DAB+ auf AAC setzt.

[Peter165 · Accepted solution]

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@Thorodium  schrieb:

ist meine Frage, ob das Digitalradio bei UPC/CH das gleiche ist wie bei Vodafon 

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Nein, UPC/CH nutzt die für DAB+ (inklusive dem DAB+ Standard) reservierten Frequenzen/Kanäle plus jene zusätzlichen für Cabel. Und um den diesen Adapter einsetzen zu können müssen die Radiosender nach DAB+ Standard ausgestrahlt werden. Auch in dem Frequenzbereich.

Aber, Vodafone nutzt andere Frequenzen und den DVB-C Standard. 

Regionale Radiosender werden auf 122 Mhz ausgestrahlt, das kann kein DAB+ Empfänger empfangen.

Andere Radiosender sind über höhere Frequenzen (ab 338 Mhz) zu empfangen, auch da dürfte der Adapter nicht mitspielen.

Der für DAB+ genutzte Frequenzbereich geht von 174 bis 240 Mhz, unterteilt in einzelne DAB+Kanäle. Jener Frequenzbereich wird von VF/KD nicht für Radio genutzt, sondern für Internet/Phone.

Auch mein Yamaha RX-V500D kann DAB+, da über Kabel kein DAB+ kommt, ist ne andere Lösung gefragt.

DVB-T Antenne, genau jene kann diesen Frequenzbereich empfangen, weil der DAB+ Frequenzbereich vor Jahren für DVB-T genutzt wurde. Mußte ein bißchen experimentieren bis ich es hinbekommen habe.

Wünsche dir aber, deine Sender die du gerne hörst sind über DAB+ empfangbar, sonst macht auch ne DVB-T Antenne keinen Sinn.

[Thorodium]

Danke für die hintergründige Antwort. Wenn DAB+ so gehypt wird, warum machen dann die Kabelanbieter ihre eigene Suppe. Das erinnert mich an den Kampf Blu-Ray gegen HD-DVD. Danke für Deine Ausführung.

[Thorodium]

Hallo Peter,

auch Dir herzlichen Dank. In meiner Region im Südwesten von Bayern gibt es einen neuen DAB+ Sender der auch dazu noch auf einem österreichischen Berg steht (Pfänder). Die Auswahl ist da sehr mager. 13 Sender die dort ausgestrahlt werden bekomme ich terrestisch auch einwandfrei rein. Mein Lieblingssender ist nicht in der terrestrischen Programmliste. Ich werde mir Lösungen mit DVB-C anschauen. Danke nochmal!

[reneromann]

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@Thorodium  schrieb:

Wenn DAB+ so gehypt wird, warum machen dann die Kabelanbieter ihre eigene Suppe.

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DAB+ wird nicht gehypt. Und die Sache mit Radio via DVB-C ist älter, als die DAB+-Ausstrahlungen in Deutschland - ich habe bereits anno 2009 DVB-C-Radio (über einen mit der Stereoanlage verbundenen DVB-C-Receiver) gehört.

Und UPC kocht bei DAB+-Cable ihr eigenes Süppchen. Denn entgegen der Aussage von @Peter165 verwendet UPC für DAB+-Cable ausschließlich Frequenzen, die im originalen DAB+-Frequenzraster nicht vorgesehen sind - daher ist dann auch diese Konverterbox notwendig. Denn die eigentlichen DAB+-Frequenzen fallen im Kabelnetz nunmal in den (geplanten) Bereich des DOCSIS3.1-Upstreams für höhere Uploadgeschwindigkeiten.

DVB-C hingegen kennt diese Einschränkung auf 170..230 MHz nicht - daher können ein Teil der Radiosender auch auf ~330 MHz liegen, während andere Sender auf 114 MHz liegen und noch andere Sender sogar bei 500+ MHz angesiedelt sind.

Ganz davon abgesehen verwendet DVB-C eine für Kabelnetze optimierte Übertragung mit geringerer Fehlerkorrektur als DAB+. Denn DAB+ wurde ursprünglich für die Übertragung via terrestrischer Antenne vorgesehen und daher viel robuster gehalten als es für die Kabelnetze notwendig ist - was dann neben der Frequenzproblematik auch zu verschwendeten Ressourcen führt.

Übrigens hat man ursprünglich mal erwogen, statt einer Ausstrahlung von Radio via DAB/DAB+ ein DVB-T-Gleichwellennetz zu nutzen. Dies wurde insbesondere im Raum Berlin eingesetzt - man hat sich aber später aufgrund von angeblichen Mängeln bei der Empfangbarkeit bei Geschwindigkeiten >160 km/h gegen eine solche Verbreitung via DVB-T entschieden und ist den Weg über DAB/DAB+ gegangen - was jetzt zu der absurden Situation führt, dass man zwei Receiver benötigt, um terrestrisches TV und terrestrisches Radio zu hören - obwohl auch ein Receiver bei Nutzung des gleichen Standards für TV und Radio gereicht hätte.

[Peter165]

@reneromann: Nunja, hab mich lange nicht mehr damit beschäftigt, vielleicht auch falsche Erinnerungen.

Aber, es gibt auch Radios die DAB+Cable beherrschen, es muß nicht unbedingt der Konverter sein.

https://www.upc.ch/de/fernsehen/infos-zu-tv/dab-plus/