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Antwort
Lösung
am 02.03.2019 17:42
Hallo. Habe nun schon oft gelesen das man beim CH7466CE Router keine Ports freigeben kann, bzw. nur einen per Mac Adresse. Leider bin ich Besitzer dieses Routers. Ich möchte einen UDP und einen TCP Port für meinen PC freigeben. Hab gehört das man auf ipv4 umstellen lassen muss das es funktioniert. Verstehe nicht warum man das so umständlich gestaltet...bei meiner alten Fritzbox war das Kinderleicht Ports freizugeben.
Was kann ich nun machen?
LG
Gelöst! Gehe zu Lösung.
am 03.03.2019 12:38
Zum Warum:
Weil schlichtweg nicht genug IPv4-Adressen existieren. In der Theorie gibt es gerade mal ewas über 4 Milliarden IPv4-Adressen, in Realität ist die Zahl aber aufgrund bestimmter Sonderzuweisungen (u.a. sog. Broadcast- und Multicast-Adressen; private Adressbereiche) noch geringer.
Und da jeder Rechner, der im Internet einen Service per IPv4 anbieten will, auch eine öffentliche IPv4 benötigt, kannst du dir sicherlich selbst vorstellen, dass die Zahl der IPv4-Adressen bei Weitem nicht für alle Nutzer ausreicht. Dazu kommen ja noch die ganzen Server und Router, die ebenfalls eigene IPv4-Adressen benötigen.
Weil man diese Knappheit vor über 20 Jahren schon vorhergesehen hat, hat man Ende der 90er bereits IPv6 entwickelt, was mit seinem deutlich größeren Adressbereich die Probleme von IPv4 überwindet. Und seit Mitte der 2000er ist IPv6 produktiv im Einsatz, seit 2011 oder 2012 wird seitens VF bei Anschlüssen IPv6 geschalten, auch die Telekom gibt seit damals IPv6-Adressen raus.
Und da du bei IPv6 deutlich mehr Adressen hast, sind Portweiterleitungen, wie du sie bei IPv4 zwingend brauchtest, nicht mehr notwendig. Denn dein Computer erhält mittlerweile (anders als bei IPv4) eine öffentliche IPv6-Adresse und ist damit auch direkt aus dem Internet adressierbar - du nutzt dann auch nicht mehr die IPv6 vom Router, sondern wirklich die vom Rechner. Nur ist die Router-Firewall aus Sicherheitsgründen standardmäßig so eingestellt, dass alle eingehenden Pakete an nachgeschaltete Rechner erst einmal verworfen werden und explizit freigeschaltet werden müssen - und das passiert nicht über die IPv6, sondern über die MAC des Rechners [weil die IPv6 aus einem Netzteil, der von VF zugewiesen wird und quasi deinen Anschluß kennzeichnet und sich somit auch ändern kann, und einem Hostteil, also der spezifischen Kennung der Netzwerkkarte zusammensetzt].
Zu den Alternativen, die @andreasabaad genannt hat, will ich gleich folgendes anmerken:
Zwar erhältst du derzeit im Bridge-Modus als auch mit eigenem Router noch eine öffentliche IPv4, aber wie lange dies noch anhält, kann dir hier niemand verlässlich sagen. Es könnte also auch sein, dass morgen schon selbst im Bridge-Modus und auch bei Einsatz eines eigenen Endgeräts nur noch DS-Lite / IPv6-only anliegt.
Zum Bridge-Modus:
Ja, beim Bridge-Modus funktioniert das WLAN des Leihgeräts nicht mehr - weil es dann kein Router mehr ist, sondern zum einfachen Modem "degradiert" wird. Du kannst in dem Fall nur noch GENAU EINEN Router direkt per LAN an das Leihgerät anschließen.
Zum eigenen Endgerät:
Hier gibt es derzeit nur 3 freie Endgeräte:
- FritzBox 6430 Cable
- FritzBox 6490 Cable [ausschließlich Artikelnummer 2000 2778 -- anderer Art.-Nr. sind ehemalige und unterschlagene Leihgeräte und werden NICHT freigeschaltet]
- FritzBox 6590 Cable
In Kürze soll noch die 6591 dazu kommen - aber wann, kann dir noch niemand sicher sagen.
Zugangsdaten zum Einsatz hast du bereits erhalten - es ist der Aktivierungscode, mit dem du deinen Vertrag auch mal zum Kabel-Kundencenter hinzugefügt hast.
am 02.03.2019 18:27
Um's kurz zu machen: Dein Kabelanschluss läuft vertragsgemäß im DS-Lite-Modus, d.h. du hast KEINE öffentliche IPv4 - und daher kannst du auch KEINE Ports per IPv4 freischalten. Deshalb gibt es auch keine entsprechenden Punkte im Routermenü. Die Freigabe über die MAC-Adresse gilt ausschließlich für IPv6.
Eine Rückumstellung auf IPv4 findet weiterhin nur in wenigen Ausnahmefällen statt, da IPv4-Adressen knapp sind. Wenn du wirklich eine öffentliche IPv4 brauchst, führt der Weg hier nur über einen Wechsel in einen Business-Tarif und Buchung der kostenpflichtigen Option "feste IP-Adresse". In allen anderen Fällen hast du vertraglich keinen Anspruch mehr auf eine (eigene) öffentliche IPv4-Adresse.
am 02.03.2019 18:28
Hallo @Elsterglanz77
Sorry, aber dass wird leider nicht klappen, denn wird es Zeit dein Heimnetz auf Ipv6 umzurüsten,
einen eigenen Kabelrouter zu nutzen,
Den Bridgemode zu aktivieren mit Nutzung eines eigenen Routers,
oder auf einen Buisnessvertrag mit IPv4 als Vertragsbestanteil umzustellen.
IPv4 wird nicht mehr geschaltet. Vertragsbedingung ist ein Zugang ins Internet, der klappt auch über DS Lite problemlos!
am 03.03.2019 08:22
Danke für die Antworten.
Verstehe nicht warum das in der heutigen modernen Zeit alles nicht mehr funktioniert
und umständlich ist. Was sonst alles selbstverständlich war, geht heut nicht mehr.
Man hat das Gefühl das sich alles zurück entwickelt! Echt nervig das ganze!
Wie verhält sich das mit einem neuen Router? Worauf muss ich beim Kauf achten?
Wie sieht es mit Zugangsdaten aus...kann ich den Router dann einfach anstecken
und er ist dann online?
Habe gehört das im Bridgemodus das Wlan nicht mehr Funktioniert, oder ist das nur
bei dem CH7466CE Router so?
Fragen über Fragen und dabei könnte es so einfach sein!
LG
am 03.03.2019 12:38
Zum Warum:
Weil schlichtweg nicht genug IPv4-Adressen existieren. In der Theorie gibt es gerade mal ewas über 4 Milliarden IPv4-Adressen, in Realität ist die Zahl aber aufgrund bestimmter Sonderzuweisungen (u.a. sog. Broadcast- und Multicast-Adressen; private Adressbereiche) noch geringer.
Und da jeder Rechner, der im Internet einen Service per IPv4 anbieten will, auch eine öffentliche IPv4 benötigt, kannst du dir sicherlich selbst vorstellen, dass die Zahl der IPv4-Adressen bei Weitem nicht für alle Nutzer ausreicht. Dazu kommen ja noch die ganzen Server und Router, die ebenfalls eigene IPv4-Adressen benötigen.
Weil man diese Knappheit vor über 20 Jahren schon vorhergesehen hat, hat man Ende der 90er bereits IPv6 entwickelt, was mit seinem deutlich größeren Adressbereich die Probleme von IPv4 überwindet. Und seit Mitte der 2000er ist IPv6 produktiv im Einsatz, seit 2011 oder 2012 wird seitens VF bei Anschlüssen IPv6 geschalten, auch die Telekom gibt seit damals IPv6-Adressen raus.
Und da du bei IPv6 deutlich mehr Adressen hast, sind Portweiterleitungen, wie du sie bei IPv4 zwingend brauchtest, nicht mehr notwendig. Denn dein Computer erhält mittlerweile (anders als bei IPv4) eine öffentliche IPv6-Adresse und ist damit auch direkt aus dem Internet adressierbar - du nutzt dann auch nicht mehr die IPv6 vom Router, sondern wirklich die vom Rechner. Nur ist die Router-Firewall aus Sicherheitsgründen standardmäßig so eingestellt, dass alle eingehenden Pakete an nachgeschaltete Rechner erst einmal verworfen werden und explizit freigeschaltet werden müssen - und das passiert nicht über die IPv6, sondern über die MAC des Rechners [weil die IPv6 aus einem Netzteil, der von VF zugewiesen wird und quasi deinen Anschluß kennzeichnet und sich somit auch ändern kann, und einem Hostteil, also der spezifischen Kennung der Netzwerkkarte zusammensetzt].
Zu den Alternativen, die @andreasabaad genannt hat, will ich gleich folgendes anmerken:
Zwar erhältst du derzeit im Bridge-Modus als auch mit eigenem Router noch eine öffentliche IPv4, aber wie lange dies noch anhält, kann dir hier niemand verlässlich sagen. Es könnte also auch sein, dass morgen schon selbst im Bridge-Modus und auch bei Einsatz eines eigenen Endgeräts nur noch DS-Lite / IPv6-only anliegt.
Zum Bridge-Modus:
Ja, beim Bridge-Modus funktioniert das WLAN des Leihgeräts nicht mehr - weil es dann kein Router mehr ist, sondern zum einfachen Modem "degradiert" wird. Du kannst in dem Fall nur noch GENAU EINEN Router direkt per LAN an das Leihgerät anschließen.
Zum eigenen Endgerät:
Hier gibt es derzeit nur 3 freie Endgeräte:
- FritzBox 6430 Cable
- FritzBox 6490 Cable [ausschließlich Artikelnummer 2000 2778 -- anderer Art.-Nr. sind ehemalige und unterschlagene Leihgeräte und werden NICHT freigeschaltet]
- FritzBox 6590 Cable
In Kürze soll noch die 6591 dazu kommen - aber wann, kann dir noch niemand sicher sagen.
Zugangsdaten zum Einsatz hast du bereits erhalten - es ist der Aktivierungscode, mit dem du deinen Vertrag auch mal zum Kabel-Kundencenter hinzugefügt hast.
am 03.03.2019 19:49
vielen dank für deine ausführliche erklärung!
finde es trotzdem schwach und schade das man so gestutzt wird als kunde!
ipv4 mangel hin oder her.
das problem ist bei ipv6 dass ich nur einen port pro mac adresse freigeben kann.
ich benötige nun aber die udp und tcp portfreigabe. einer alleine nützt mir nichts.
das ist echt zum haare raufen
naja, vielen dank auf jeden fall.
kann geschlossen werden.
LG
am 04.03.2019 17:47
Dem Wunsch des TE entsprechend! kommt hier ein Schloss vor!