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Lösung
am 06.03.2025 08:06
Moin, mit einem Wechsel von Kabel auf Glasfaser, baue ich unsere Netzwerkstruktur um und habe dazu eine Frage. Ich hatte bislang eine öffentliche IPv4 mit einer Fritzbox, was gut funktioniert hat. Jetzt sagte mir der VF Mitarbeiter am Telefon bei der Umstellung, dass ich eine Fritzbox als Router benötigen würde, wenn ich auch zukünftig eine öffentliche IPv4 haben möchte. Ich gehe davon aus, dass dies eine Aussage für den Ottonormal-Verbraucher war. Der geplante Zyxel USG Lite 60AX Gateway/Router (für VLAN mit managed switch und APs) beherrscht grundsätzlich Dual Stack und DS-Lite. Hat jemand Erfahrung, ob das in Kombination mit einer öffentlichen IPv4 passt oder sind irgendwelche Scripte, die bei der Freischaltung versendet werden tatsächlich nur mit fritzboxen kompatibel?
06.03.2025 10:57 - bearbeitet 06.03.2025 10:58
Wenn du eine öffentliche IPv4 zwingend brauchst, kommst du um einen Business-Vertrag nicht drum herum.
Bei Privatkundenverträgen gibt Vodafone für Glasfaser nur noch DS-Lite / IPv6-only raus -- und ob vorher eine öffentliche IPv4 als Kulanz im Kabelbereich gebucht war, spielt für den Glasfasertarif keine Rolle.
Was die Freischaltung von anderen Geräten anbetrifft:
Hier hängt es davon ab, wer den Netzzugang realisiert -- sollte Vodafone das Glasfasernetz selbst ausgebaut haben, so musst du derzeit (noch) zwingend den Zwangs-ONT von Nokia verwenden, welcher Glas auf Ethernet umsetzt; der nachfolgende Router muss dann die PPPoE-Verbindung mit passendem VLAN selbst aufbauen.
Sollte Vodafone hingegen nur das Netz der Telekom nutzen, so gilt die Aktivierungsprozedur der Telekom, welche auch Fremdgeräte zulässt -- inwiefern es für das Zyxel-Gerät ein passendes SFP(+)-Modul zum Direktanschluss an die Glasfaserdose gibt und/oder du weiterhin ein vorgeschaltetes Glasfasermodem/ONT brauchst, welches dann Glas auf Ethernet wandelt, kann ich dir nicht sagen. In beiden Fällen müsste aber das Zyxel wiederum die PPPoE-Verbindung über VLAN 7 auf der Glasfaserstrecke aufbauen.
Unabhängig von der Netzinfrastruktur müsste der Zyxel dann halt DS-Lite über PPPoE unterstützen - ansonsten gibt's halt Fehlermeldungen. Mit einer "Freischaltung" hat das alles nichts zu tun. Und ob eine öffentliche IPv4 genutzt werden kann oder nicht, hat ebenfalls nichts mit einer FritzBox zu tun, sondern ist rein systemisch aufgrund der Vertragsdaten hinterlegt -- entweder du bekommst per PPPoE eine IPv4 oder halt nur DS-Lite, und zwar unabhängig vom Endgerät dahinter.
am 07.03.2025 18:27
Danke für die ausführliche Antwort. Damit hast du meine Vermutung bestätigt, dass die "Fritzbox-Aussage" meines Ansprechpartners irrelevant war.
Zum Glück ist die öffentliche IPv4 bzw. richtiges Dual-Stack nicht Kriegsentscheidend. Ich hatte nur vor der Freischaltung an meiner Fritzbox trotz Portfreigaben große Probleme für bestimmte Anwednungen auf meinen Heimserver von außen zuzugreifen. Danach lief es völlig problemlos. Ich werde es also wieder mit der Kulanz probieren. Das war ein unproblematischer Prozess.
Tatsächlich hat bei uns die Telekom Glasfaser ausgebaut. Ich habe jedoch auch ein ONT Modem mitbestellt, sodass ich alle Möglichkeiten zum Testen habe.