1

Frage

2

Antwort

3

Lösung

Ist die Übertragung von Digitalradio mit DAB+ im Kabel irgend wann mal geplant
SDL_2109
Smart-Analyzer
Smart-Analyzer

Hallo,

ich hab da mal die Frage ob im Kabel irgend wann mal die Übertragung von Radio mit DAB+ für das entfallende analoge Radio geplant ist ? Im Internet habe ich mal folgendes gelesen, das es durch aus möglich wäre und angedacht ist.

 

https://www.teltarif.de/dab-plus-radio-kabel-digitalradio/news/71567.html

 

Aktuell kann man aber nur noch lesen das Analog TV inkl. FM im Vodafone Kabel abgeschaltet wird und dann nur noch über DVB-C ein TV & Radioempfang möglich ist. Im DVB-C gibt es aber aktuell auch noch nicht alle Radioprogramme (Regional) die über FM kommen.

Ich gehöre zu den Nutzern die aktuell Radio-FM über Kabel mit meinem AV-Receiver nutzen und ich würde das auch weitern mit nur einem Gerät nutzen, wenn das im Bereich und mit DAB+ möglich wäre. Klar geht es auch über andere Wege und auch über einen Kabelreceiver, aber warum nicht wie bisher eine freie Variante und ohne immer ein extra Gerät für DVB-C ?

 

Ist hier eine Aussage von Vodafone möglich ?

Danke & VG

 

1 Akzeptierte Lösung

Akzeptierte Lösungen

@SDL_2109

Du scheinst nicht verstanden zu haben, was ich geschrieben habe:

DAB+-Geräte können derzeit lediglich die Kanäle 5..13 (also die Frequenzen 174..230 MHz) empfangen - mehr ist innerhalb der T-DAB-Norm nicht spezifiziert. Wollte man also DAB+ per Kabelnetz anbieten, müsste man eben jene Kanäle 5..13 benutzen.

 

Diese Kanäle werden aber beim Internetausbau auf DOCSIS3.1 für höhere Upload-Geschwindigkeiten zum größten Teil gebraucht - um diese höheren Geschwindigkeiten im Upload anbieten zu können, muss dafür nämlich mehr Frequenzraum (bis 204 MHz statt bisher bis 65 MHz) für den Upstream genutzt werden. Das bedeutet aber, dass diese Frequenzen ausschließlich für den Upstream genutzt werden können (als Rückkanal) - DAB+ geht dann also nicht mehr. Und da die "normalen" Verstärker eine Duplexlücke zwischen Up- und Downstream benötigen (technisch bedingt, weil es keine idealen Tiefpassfilter mit unendlich steilen Flanken gibt), fällt auch der Bereich zwischen 204 und 258 MHz weg (weil dieser die Duplexlücke darstellt). Selbst mit einer nur 20 MHz breiten Duplexlücke (wie sie die Verstärker bisher aufweisen, jedoch bei höheren Frequenzen aufwändiger zu realisieren ist) würden die Frequenzen bis 224 MHz wegfallen, d.h. es blieben, wenn überhaupt möglich, ausschließlich die Kanäle 12C und aufwärts übrig.

 

Außerdem:

DAB+ hat die deutlich schlechtere Audioqualität als DVB-C - und DAB+ geht deutlich schlechter mit der knappen Ressource "Frequenz" um, weil die Modulations- und Fehlerkorrekturverfahren bei DAB+ für eine (störanfällige) terrestrische und nicht für eine (störunempfindlichere) kabelgebundene Übertragung ausgelegt sind. Man würde also viel Bandbreite für keinen Nutzen verschwenden.

 

Mal davon abgesehen: Es gibt schon genug DVB-C-Receiver und TV-Geräte, die DVB-C-Radio empfangen können - und wer eine Heimkino-Anlage hat, wird DVB-C-Radio IMMER gegenüber DAB+ alleine aufgrund des Klangprofils vorziehen. Von Angeboten wie Streaming über's Internet mal ganz abgesehen.

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

8 Antworten 8
Peter165
SuperUser
SuperUser

@SDL_2109@  schrieb:

Aktuell kann man aber nur noch lesen das Analog TV inkl. FM im Vodafone Kabel abgeschaltet wird und dann nur noch über DVB-C ein TV & Radioempfang möglich ist. Im DVB-C gibt es aber aktuell auch noch nicht alle Radioprogramme (Regional) die über FM kommen.


Alle lokalen Radiosender,  kann sein das es nicht alle sind, habs so genau noch nicht verglichen.

Aber über DVB-C bekomme ich mehr regionale, sprich Private Radiosender als über DAB+ (Berlin).

 

Zu den in dem Artikel erwähnten Frequenzen für DAB+, leider sind die alle nach der Analogabschaltung mit dem Downstream belegt, was DAB+ mit einem normalen DAB+ Empfänger unmöglich macht.

Auch sind DAB+ Radios mit Antennenanschluß sehr rar gesät, da muß man schon suchen. Warum das so ist weiß ich auch nicht, schließlich kann man ja eine DVB-T Antenne zum Empfang nutzen (mach ich so bei meinem AVR).

 

Für meine Begriffe also sehr schlechte Aussichten, von den Fakten her, wie sich VF dazu äußert kann ich nicht sagen.

VU+ Duo 4K mit DVB-C FBC Tuner und DVB-T2 HD Dual Tuner
Denon AVR-S650H mit Teufel Columa 300 Easy 5.1 Set L
Samsung UE49NU7179UXZG mit CI+Version 1.4
eigene FritzBox 6591 CableMax 1000 mit FritzOS 7.57

Zum Thema DAB+ im Kabelnetz:

Das klappt nur sehr bedingt - zwar werden durch die Analogabschaltung die Frequenzen (174..230 MHz) frei, jedoch werden diese in Zukunft zum Großteil für den erhöhten Upload im Internetsektor gebraucht werden (5..204 MHz statt bisher 5..65 MHz). Durch die notwendige Duplexlücke von den Verstärkern werden wahrscheinlich die Frequenzen von 204..258 MHz ebenfalls nicht nutzbar sein, wodurch man dann im Kabelnetz kein DAB+ mehr übertragen kann (da die DAB+-Radios ja nur den Bereich zwischen 174 und 230 MHz empfangen können)...

 

Zumal es mit DVB-C-Radio schon eine gute Übertragungsmöglichkeit gibt - wozu dann also parallel zum DVB-C-Radio (mit besserer Klangqualität) noch DAB+ einspeisen?

 

Und ja, das Angebot der Sender wird noch ausgebaut - gerade die ortsüblich per UKW empfangbaren Privaten, die beim DVB-C-Radio bisher recht stiefmütterlich behandelt wurden, werden derzeit bzw. in naher Zukunft auch per DVB-C empfangbar sein. Ob das auch für die restlichen Sender, die per DAB+ empfangbar wären, gilt, kann dir nur VF und der jeweilige Radiosender sagen - die müssen sich nämlich auf entsprechende Einspeiseverträge einigen.

SDL_2109
Smart-Analyzer
Smart-Analyzer

Hallo,

 

es ist schon alles richtig das DVB-C durchaus eine bessere Alternative ist, aber nur das gibt es im Kabelnetz. DAB+ soll das neue Digital-Radio zukünftig sein und auch wenn es nur einen Teil der Sender damit im Kabel möglich sind, so könnte es aus "Kompatibilität zur Antenne" doch Sinn machen. Das war bisher bei FM auch so und hat gab es auch nicht alles, und mit Digital sollte das bisher FM ja auch Digital möglich sein. Hier mal meine Ansicht/Gründe:

 

1) Geräte wie AV-Receiver könnten in Zukunft auch wieder für Kabel & Antenne verwendet werden (das wäre ein möglicher Grund für die Hersteller mal DAB+ einzubauen), mit DVB-C wird es hier vermutlich nie etwas geben und somit immer ein zweites Gerät bleiben, das beworbene DVB-C Radio als Ersatz ist ein Witz

2) Gibt es Probleme mit dem Emfang über eine Zimmerantenne (z.B. im Mietshaus), dann wäre das Kabel wie bisher für FM auch besser, dann könnte es ja auch DAB+ Radios mit Kabelbuchse geben.

 

Im Moment passt es an vielen Stellen nicht, seit Jahren soll Digital kommen, da warten die Gerätehersteller, da wollen die Sender noch nicht und so läuft der Ausbau schleppend je nach Region und das vermutlich bis kurz vor der Abschaltung von FM über Antenne.

 

Bis dahin haben dann viele nur noch Streaming im Sinn (so wie ich vermultlich auch) und da kann man auch alles wie IP-TV, Internetradio und Film & Musik streamen. Da hat man dann nur ein Internet-Router mit WLAN, die Abspielgeräte mit WLAN / IP und die notwendigen Codec's zum abspielen von Musik & Film.

Wer braucht dann noch zu Hause einen Kabelreceiver und DVB-C oder DAB+ ?

Ich werde mit der FM Abschaltung im Kabel auch nur noch Internet-Radio nutzen weil das mein AV-Receiver auch schon hat und so bleibt es bei einem Gerät.

 

VG

@SDL_2109

Du scheinst nicht verstanden zu haben, was ich geschrieben habe:

DAB+-Geräte können derzeit lediglich die Kanäle 5..13 (also die Frequenzen 174..230 MHz) empfangen - mehr ist innerhalb der T-DAB-Norm nicht spezifiziert. Wollte man also DAB+ per Kabelnetz anbieten, müsste man eben jene Kanäle 5..13 benutzen.

 

Diese Kanäle werden aber beim Internetausbau auf DOCSIS3.1 für höhere Upload-Geschwindigkeiten zum größten Teil gebraucht - um diese höheren Geschwindigkeiten im Upload anbieten zu können, muss dafür nämlich mehr Frequenzraum (bis 204 MHz statt bisher bis 65 MHz) für den Upstream genutzt werden. Das bedeutet aber, dass diese Frequenzen ausschließlich für den Upstream genutzt werden können (als Rückkanal) - DAB+ geht dann also nicht mehr. Und da die "normalen" Verstärker eine Duplexlücke zwischen Up- und Downstream benötigen (technisch bedingt, weil es keine idealen Tiefpassfilter mit unendlich steilen Flanken gibt), fällt auch der Bereich zwischen 204 und 258 MHz weg (weil dieser die Duplexlücke darstellt). Selbst mit einer nur 20 MHz breiten Duplexlücke (wie sie die Verstärker bisher aufweisen, jedoch bei höheren Frequenzen aufwändiger zu realisieren ist) würden die Frequenzen bis 224 MHz wegfallen, d.h. es blieben, wenn überhaupt möglich, ausschließlich die Kanäle 12C und aufwärts übrig.

 

Außerdem:

DAB+ hat die deutlich schlechtere Audioqualität als DVB-C - und DAB+ geht deutlich schlechter mit der knappen Ressource "Frequenz" um, weil die Modulations- und Fehlerkorrekturverfahren bei DAB+ für eine (störanfällige) terrestrische und nicht für eine (störunempfindlichere) kabelgebundene Übertragung ausgelegt sind. Man würde also viel Bandbreite für keinen Nutzen verschwenden.

 

Mal davon abgesehen: Es gibt schon genug DVB-C-Receiver und TV-Geräte, die DVB-C-Radio empfangen können - und wer eine Heimkino-Anlage hat, wird DVB-C-Radio IMMER gegenüber DAB+ alleine aufgrund des Klangprofils vorziehen. Von Angeboten wie Streaming über's Internet mal ganz abgesehen.


Mal davon abgesehen: Es gibt schon genug DVB-C-Receiver und TV-Geräte, die DVB-C-Radio empfangen können - und wer eine Heimkino-Anlage hat, wird DVB-C-Radio IMMER gegenüber DAB+ alleine aufgrund des Klangprofils vorziehen. Von Angeboten wie Streaming über's Internet mal ganz abgesehen.


Hier stimme ich dir auch voll zu, das DVB-C und Streaming technisch besser als DAB+ sind und Streaming ist ja auch mein Favorit.

 

Nun ich habe die technische Möglichkeit aus dem Artikel entnommen um das Thema mal in die community zu bringen ob da bei Vodafone Kabel was angedacht ist. Ich gebe aber zu, das ich mich auch nicht tiefer mit dem Thema technisch beschäftigt habe.

 

Hier mal der kurze Auszug aus dem Artikel von teltarif.de:
Da die Kabel­betreiber ein Großteil dieser Frequenzen allerdings für Breitband-Internet (DOCSIS 3.1) benötigen, steht nur der obere Frequenzbereich (Kanäle 12 und 13) zur Verfügung. Hier ließen sich immerhin bis zu zehn Ensembles verbreiten (Kanäle 12 A bis D und 13 A bis F), was - je nach gewählter Datenrate und Fehlerschutz - die Übertragung von bis zu 200 Hörfunkprogrammen ermöglichen könnte.

Das sind ja auch deine Infos, die du technisch noch umfangreicher erklärt hast. Vielen Dank dafür.
Nun die bisherigen Radioprogramme mit FM im Kabel würden also locker bei DAB+ reinpassen auch wenn es dann z.B. nur noch 100 Programme sind. Keine Ahnung wieviel Programme in einem Kanal sinnvoll wären und wie viele es dann sind wenn auch nur noch die Kanäle 12C-13F möglich sind.

Die Überschrift im Artike ist "Digitalradio DAB+ kommt in Deutschland ins Kabel" und das war wohl eher "Wunsch/Vermutung/Aussage" als wirkliche "Realität".

Nun ich denke damit können wir das Thema abschließen.

@SDL_2109

Die Aussage mit Kanal 12/13 setzt voraus, dass die Verstärker eine ausreichend kleine Duplexlücke von max. 20 MHz besitzen. Wenn man (technologisch bedingt) jedoch eine größere Duplexlücke einsetzen muss (DOCSIS3.1 spricht da von 204..258 MHz), dann fällt DAB+ komplett flach.

 

Und ich habe gerade mal nach technischen Daten für HAVs gesucht und bin dabei über den Kathrein VGP 91430-1G2 (Verstärker bis 1006 MHz) gestolpert, der mittels des Diplexer-Moduls WFS 920-1G2 für 204 MHz im Upstream umgerüstet werden kann. Jedoch beginnt der Downstream mit diesem Diplexer-Modul erst bei 258 MHz - also keine Chance für DAB+. Und ich gehe (leider) davon aus, dass das auch bei anderen Herstellern und Bauserien der Fall sein wird - ergo kann man DAB+ getrost ad acta legen.

Wenn's interessiert: https://www.upc.ch/de/fernsehen/infos-zu-tv/dab-plus/

 

Da wird DAB+ Cable genutzt, keine Ahnung ob das nun nur ein UPC Standard ist, oder auch anderswo verwendet werden kann. Der nutzbare Frequenzbereich geht von von 174.928 bis 260.640MHz.

VU+ Duo 4K mit DVB-C FBC Tuner und DVB-T2 HD Dual Tuner
Denon AVR-S650H mit Teufel Columa 300 Easy 5.1 Set L
Samsung UE49NU7179UXZG mit CI+Version 1.4
eigene FritzBox 6591 CableMax 1000 mit FritzOS 7.57
Wallace
Moderator:in
Moderator:in

Hi SDL_2109,

 

nach dem momentanen Stand der Dinge wird es kein DAB+ in unserem Kabelnetz geben und die Gründe dafür wurden Dir bereits aufgezeigt. Ich mache dann, wie gewünscht, hier zu.

 

VG Wallace

Bewertet hilfreiche Beiträge mit Likes und Sternen!