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am 13.04.2025 14:35
Meiner Nachbarin, 83 Jahre ist folgendes passiert. Sie besuchte einen Mobilfunkshop. Seit zwei Monaten konnte sie nicht mehr alle Sender im Kabelfernsehen empfangen und suchte nach einer Lösung für ihr Problem.
Ein Mitarbeiter erklärte ihr, dass dies kein Problem sei und schloss mit Ihr einen neuen Kabelvertrag ab, ohne auf ihren Hinweis einzugehen, dass sie bereits einen Kabelvertrag hat, der auf den Namen ihres Mannes läuft.
Der Mitarbeiter verkaufte ihr zudem ein neues iPhone 16. Die SIM-Karte aus ihrem alten Handy wurde in das neue Handy eingesetzt, die Daten wurden übertragen und es wurde ihr versichert, dass sich um alles Weitere gekümmert würde.
Außerdem schloss der Mitarbeiter mit Ihr zwei neue Handyverträge ab, obwohl sie ihm mitteilte, dass sie noch an einen Vertrag gebunden ist. Der erste abgeschlossene Handyvertrag ist der Vodafone SmartLite monatlichen Kosten von 39,99 Euro. Der Mitarbeiter übergab keine SIM-Karte.
Ich habe mit Vodafone telefoniert, und mir wurde zugesichert, dass beide Verträge storniert würden. Zunächst prüfte eine äußerst freundliche Mitarbeiterin der Kabelabteilung die vertragliche Situation und stornierte den Kabelvertrag umgehend. Anschließend leitete sie mich an die Mobilfunkabteilung weiter. Auch dort konnte die zuständige Mitarbeiterin die Vertragsdaten einsehen und versprach mir, den Handyvertrag ebenfalls zu stornieren.
Als ich erneut bei Vodafone anrief, wurde mir mitgeteilt, dass der Kabelvertrag storniert wurde, der Handyvertrag jedoch nicht, da der Verkäufer gegenüber Vodafone erklärt hatte, es sei zu einer Einigung mit dem Kunden gekommen. Ein Gespräch zwischen dem Verkäufer und meiner Nachbarin hat jedoch nicht stattgefunden.
Der Verkäufer kontaktierte meine Nachbarin telefonisch und teilte ihr mit, sie solle auf seinen Vorschlag eingehen, andernfalls müsse sie ab sofort alle Verträge bezahlen. Als ich mich in das Gespräch einbrachte, lehnte der Verkäufer jede Kommunikation mit mir ab und bestand darauf, ausschließlich mit Ihr allein zu sprechen. Das Gespräch wurde unterbrochen, und der Verkäufer war weder telefonisch erreichbar noch meldete er sich in der Folgezeit zurück.
In einem darauffolgenden Telefongespräch mit einem Mitarbeiter von Vodafone wurde mir mitgeteilt, dass meine Nachbarin noch drei Tage Zeit habe, den Handyvertrag zu widerrufen, obwohl dieser im Shop und nicht online abgeschlossen wurde. Der Widerruf wurde bereits per Einschreiben auf den Weg gebracht. Leider ist daraufhin nichts passiert. Der Betreiber verweigert die Kommunikation und Vodafone verweist mich immer nur an den Betreiber des Shops.
In den Unterlagen gibt es einen weiteren Handyvertrag mit der Firma Otelo mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten und laufenden Kosten von 19,99 Euro pro Monat. In dem Telefonat gab der Verkäufer an, dieser Vertrag sei storniert worden. Otelo bestreitet dies jedoch und führt diesen Vertrag als aktiv. Die SIM-Karte wurde nie aktiviert. Otelo teilte mir mit, dass der Handyvertrag bindend sei und sie ihn nicht stornieren können, da er in einem Shop abgeschlossen wurde.
Derzeit hat meine Nachbarin drei Handyverträge, obwohl sie ursprünglich lediglich eine Lösung für ihr Kabelfernsehproblem gesucht hat. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 85 Euro.
Auf der Internetseite von Vodafone bin ich auf den Abschnitt Verantwortung gestoßen. Dort wird erläutern, dass Ihr Handeln vollständig auf Vertrauen basiert – dem Vertrauen Ihrer Kund:innen, Mitarbeitenden, Geschäftspartner:innen, Lieferant:innen und der Kommunen, mit denen Sie zusammenarbeiten. Dieses Vertrauen können Sie nur dann gewinnen und aufrechterhalten, wenn Sie das Richtige tun. Das hat für Sie oberste Priorität und spiegelt Ihre Werte wider.
Leider kann ich das nicht erkennen. Stattdessen wird mit mir Ping Pong bei den Zuständigkeiten gespielt und eine 83 jährige Frau mit drei Handyverträgen allein gelassen.
Mit freundlichen Grüßen
die Nachbarin.
am 13.04.2025 14:53
Du kannst da garnichts ausrichten. Deine Nachbarin muss sich eigenständig an den besagten Shop wenden, und dort um Stornierung bitten. Sollten die sich darauf nicht einlassen, muss sie die Verträge erfüllen da Handelsverträge kein Widerrufsrecht haben.
am 13.04.2025 15:00
Hallo , ich finde das äußernd beschämend was der Typ mit deiner Nachbarin abgezogen hat , und ich meine Abezogen im doppelten sinne . Kein Respeckt vor dem Alter , habt ihr mal daran gedacht den Verbraucherschutz zu Informieren ? Denn ich hoffe nicht das der Typ damit durchkommt . Ne Alte Frau irgenwelche Verträge zu Verkaufen , und denn noch die Provision zu Kassieren . Der sollte sich was schämen . Ich wünsche euch alles gute , und vielleicht hat der Verbraucherschutz einen Rat für euch .
am 13.04.2025 15:08
Was soll denn der Verbraucherschutz für ein Kunden helfen Kunden Forum für einen Rat haben? Und letztendlich ist jeder über 18 voll Geschäftfähig, und für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich. Wer irgendetwas unterschreibt ohne zu lesen, muss Wohl oder Übel mit den Konsequenzen klarkommen! Klingt hart, ist aber so!
am 13.04.2025 15:24
#andreasabaad.
Meine Nachbarin hat sich an den Shop gewandt und die Verträge storniert aber der Betreiber hat Ihr erklärt sie machen es nicht.
Ich bin mir bewusst, dass Handyverträge kein Widerrufsrecht haben, doch ich kann diese Angelegenheit nicht einfach so hinnehmen. Das Vorgehen in diesem Fall ist weit entfernt von jeglichem anständigen Verhalten. Mit dem iPhone selbst habe ich keinerlei Probleme – das Produkt wird präsentiert, der Preis genannt, und der Kunde stimmt zu und bezahlt. Doch zwei zusätzliche Handyverträge abzuschließen und die Dame anschließend auch noch telefonisch unter Druck zu setzen, das überschreitet für mich jede Grenze des Akzeptablen und ist schwer zu ertragen.
am 13.04.2025 16:36
Hi @DieNachbarin,
dann wendet euch an einen entsprechenden Fachanwalt, um Möglichkeiten prüfen zu lassen.
am 15.04.2025 12:49
Kann mir jemand erklären, wie ich die SIM-Karte sperren lassen kann?
Die SIM-Karte wurde nicht an meine Nachbarin übergeben. Ich habe in mehreren Beiträgen gelesen, dass man mit der SIM-Karte auch Zahlungen tätigen oder zusätzliche Dienstleistungen buchen kann. Der Shop-Betreiber reagiert nicht auf meine Versuche, Kontakt aufzunehmen, und Vodafone verweist mich lediglich auf den Shop-Betreiber. Wer weiß schon, in welchem Handy diese SIM-Karte aktuell verwendet wird.
15.04.2025 16:03 - bearbeitet 15.04.2025 16:06
Hallo @DieNachbarin
ich kann auch nur raten, was @Mav1976 geschrieben hat. Vielleicht ist auch noch was über die Verbraucherschutzzentrale möglich. Die Fristen sind wohl abgelaufen, da der Shopbetreiber die arglose Frau und sie hingehalten und Hilfe verweigert hat, was ich als *piep* ansehe. Der Shopbetreiber hat die Frau über den Tisch gezogen. Sind die SIM Karte von den neuen Mobilfunkverträgen aktiv und werden benutzt(von wem auch immer)? Das würde auch unter *piep* fallen. Anwalt und/oder Verbraucherschutz würde ich auf jeden Fall anraten. Vielleicht bewegt sich dann auch Vodafone etwas. Noch etwas: ich würde aus eigener Erfahrung nie Mobilfunk und Kabelvertrag vom selben Anbieter nehmen.
Grüße haegar2609
P.S.: Leider wurde das Wort Betr.g durch *piep* vom Community System ersetzt.
am 15.04.2025 16:38
Vielen Dank!
Der Anwalt braucht Zeit und dann gehen die Schreiben erstmal hin und her. Deswegen habe ich nach der Sperrung der Sim-Karte gefragt. Wenn man die Nummer anruft, kommt direkt der automatischen Anrufbeantworter. Wahrscheinlich kann man dadurch nicht erkennen, ob diese Karte in einem Handy aktiviert wurde oder nicht.
Noch mal zu den Fristen. Es wurden alle Fristen zum Kündigen bei dem Shop und auch Vodafone eingehalten. Darüber habe ich auch die Nachweise der Post. Aber das interessiert scheinbar weder Vodafone noch den Shop. Vodafone hatte mir telefonisch gesagt der Betreiber muss den Widerruf akzeptieren. Jetzt reagiert der Betreiber des Shops nicht und das ist für Vodafone scheinbar auch in Ordnung.
15.04.2025 16:53 - bearbeitet 15.04.2025 16:54
Was den Anruf auf die Mobilbox(Anrufbeantworter) anbelangt, dürften sie recht haben; daran kann man leider nicht erkennen, ob die SIM Karte benutzt wird, nur das sie aktiv ist. Der Shopbetreiber ist in meinen Augen derjenige der das verschleppt hat und der wird wohl auch in Zukunft nicht reagieren, weil er eben die Arglosigkeit ihrer 83-jährigen Nachbarin ausgenutzt hat. Auch ich finde es traurig, das Vodafone ihnen da nicht mehr Hilfe anbietet. Ich würde versuchen, den Verbraucherschutz noch mit ins Boot zu holen, wenn möglich. Es könnte sein, das sich zumindest Vodafone dann bewegt. Beim Shopbetreiber gehe ich nicht davon aus.