am 05.05.2020 15:31
Vielleicht hast Du im Zusammenhang mit Deinem Internet-Anschluss schon mal von diesen Begriffen gehört: IPv4, IPv6, DS Lite. Was das genau bedeutet und wie Dich diese Technologien beim Surfen im Internet beeinflussen, erfährst Du hier.
IPv4 und IPv6 sind einfach Internetprotokolle. Wenn sich Dein Rechner ins Internet einwählt, bekommt er eine IP-Adresse zugewiesen. Diese wird meist von Deinem Internet-Anbieter vergeben. Sie ist praktisch die Anschrift Deines Geräts im Internet, an die alle angeforderten Datenpakete übermittelt werden.
In den 1980er Jahren, den Anfängen des Internets, gab es nur IPv4-Adressen. Und davon etwa 4,3 Milliarden. Damals dachte man, diese würden ausreichen. Aber mittlerweile sind mehr und mehr Geräte online. Viele Haushalte haben PCs, Laptops, Tablets, internetfähige Smartphones, Spielekonsolen und so weiter. Jedes dieser Geräte braucht eine eigene IP-Adresse. So war schon in den 90er Jahren klar, dass es ein alternatives Internetprotokoll zu IPv4 geben muss.
Die verbesserte Alternative heißt IPv6 und ist seit 1998 verfügbar. IPv6-Adressen bestehen aus 32 Stellen – IPv4-Adressen haben maximal 12 Stellen. Der IPv6-Standard erlaubt theoretisch 340 Sextillionen Adressen, sodass uns die IPv6-Adressen auf absehbare Zeit nicht ausgehen.
Da es so viele IPv6-Adressen gibt, bekommt auf absehbare Zeit jedes Gerät seine eigene IP-Adresse. Vor allem für das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) ist das wichtig. Nur mit einer großen Anzahl an verfügbaren IP-Adressen lassen sich
mehrere Geräte mit dem Internet verbinden.
DS Lite steht für Dual Stack Lite und ist eine Tunneltechnik. Das heißt: Jeder Kunde hat ein öffentliches IPv6-Präfix, also mehrere IPv6-Adressen. Zusätzlich nutzen bis zu 60 Kunden zusammen eine öffentliche IPv4-Adresse. So kann jeder Kunde sowohl IPv4- als auch IPv6-Dienste nutzen. Gleichzeitig werden die selten gewordenen IPv4-Adressen gespart.
Das Vodafone-Netz ist ein IPv6-Netz. Mit DS Lite können IPv4-Datenpakete auch über das IPv6-Netz übertragen werden.
Ausgehende IPv4-Pakete werden in Deinem Router mit einer privaten IPv4-Adresse versehen. Diese Adresse wird nur intern verwendet und ist von außen nicht erreichbar. Dann werden die Datenpakete über einen IPv6-Tunnel in das öffentliche IPv4-Netz weitergeleitet. Damit das funktioniert, bekommt jedes IPv4-Paket einen neuen IPv6-Header – eine Art Briefkopf. Bei Deinem Internet-Anbieter gibt es einen sogenannten Carrier-Grade-NAT. NAT steht für Network Address Translation, also Netzwerkadress-Übersetzung. Der NAT sorgt dann für die Rückübersetzung in IPv4. Er entpackt die Datenpakete und reicht sie zum eigentlichen Ziel weiter: dem öffentlichen IPv4-Netz.
Da es so viele IPv6-Adressen gibt, bekommt auf absehbare Zeit jedes Gerät seine eigene IP-Adresse. Vor allem für das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) ist das wichtig. Nur mit einer großen Anzahl an verfügbaren IP-Adressen lassen sich mehrere Geräte mit dem Internet verbinden.
Außerdem sind die Sicherheits-Standards höher als bei IPv4. IPv6 unterstützt bei der Datenübertragung die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung IPsec.
Mit DS Lite hast Du Zugriff auf den neuen IP-Adressen-Standard, während Du gleichzeitig wie bisher IPv4-Seiten nutzen kannst.
Da noch nicht alle Unternehmen auf IPv6 setzen, kann es bei einigen Anwendungen Probleme geben. Häufig betrifft das Kunden, die von zu Hause arbeiten und VPNs nutzen. Wenn die Gegenstelle nur IPv4 nutzt, kann keine VPN-Verbindung aufgebaut werden. Beide Endpunkte müssen auf IPv6 umgestellt werden.
Auch beim Online-Gaming kann es zu Problemen kommen. Die Herausforderung ist hier das Umwandeln der IPv4- in IPv6-Pakete – denn das braucht Zeit. Vor allem beim Online-Gaming ist aber eine schnelle Verbindung wichtig. Da das Umwandeln der Pakete aber zeitaufwändig ist, kann der Spielfluss verlangsamt oder sogar unterbrochen werden.
Abgesehen vom Online-Gaming gibt es noch andere Herausforderungen mit IPv6: Einige Kunden betreiben einen eigenen Server im Heimnetz. Den kann man zum Beispiel als Medienserver nutzen und Dateien darauf ablegen. So können alle Mitglieder des Heimnetzes auf diese Dateien zugreifen. Mit DS Lite ist es nicht möglich, von außen übers Internet auf den Server zuzugreifen, wenn dieser kein IPv6 unterstützt. Dadurch fehlt der gewohnte Zugriff auf Daten wie Fotos oder
Videos.
Falls Du DS Lite hast und überall Zugriff auf Deinen Heimserver haben möchtest: Achte darauf, den Server mit IPv6 aufzusetzen. Dann bist Du auch von außen erreichbar.
Für Server, die nur über IPv4 erreichbar sind, gibt es leider keinen eleganten Lösungsweg. Generell müssten Unternehmen IPv6-Erreichbarkeit anbieten. Diese Umstellung passiert jedoch nur langsam. Beispielsweise durch moderne VPNs, die auf IPv6 basieren.
Klar ist: IPv6 ist die Technologie der Gegenwart und Zukunft. Firmen, die im Moment keine IPv6-Erreichbarkeit anbieten, sollten ihre Dienste möglichst schnell auf IPv6 umstellen. Und sie so für alle Internetnutzer ohne Umwege verfügbar machen.
Unsere digitale Kundenbetreuung hilft Dir gern weiter.
am 06.05.2020 18:12
Das geht nämlich nicht und man kann über ipv6 von aussen nicht auf sein heimnetz zugreifen.
Die ConnectBox kann das alles und auch die FritzBox
am 06.05.2020 18:58
am 09.05.2020 17:25
am 09.05.2020 17:43
Wie lautet meine Festnetznumer aussieht
am 09.05.2020 20:35
Ironie an der Sache: sowohl unitymedia.de als auch vodafone.de sind nur über IPv4 zu erreichen.
am 10.05.2020 22:46
am 12.05.2020 22:38
am 12.05.2020 23:06
am 22.05.2020 08:20
Verspätete Anmerkung: IPv6 wurde 1998 zum offiziellen Nachfolger von IPv4 erklärt.Das Problem ist ja, dass IPv6 ja erst seit gestern existiert.