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Lösung
am 08.05.2023 15:37
Hat jemand eine Lösung parat - Problem mit Internet Leistung von Vodafone Kabel Unitymedia mit Fritz Box 6690 Cable?
Hi, vor 5 Monaten wurde die Vodafone-Anlage nach Neubau/Installation in Betrieb genommen, ich habe einen Vertrag "GigaZuhause 1000 Kabel" abgeschlossen und mir separat einen Router AVM FRITZ!Box 6690 cable beschafft.
Permanent habe ich Verbindungsabbrüche, mit den gängigen Tools messe ich zumeist < 80 MBit/s Download und < 10 MBit/s Upload.
Auch ich habe inzwischen mehr als zehnmal bei Vodafone angerufen, heute war zum 5. mal ein Techniker vor Ort. Erstmalig kam der Techniker zum Schluss, dass AVM den Router tauschen möge, da auf Seiten Vodafone kein Fehler erkennbar ist (anhand der Messungen bis zur Box und der Anzeigen im AVM-Tool wird die volle Bandbreite "bereitgestellt").
Antwort auf Ticket bei AVM:
"Bei Betrachtung der Support-Daten wird die Fehlerursache klar. Es finden sich in der Kommunikation zwischen der FRITZ!Box und der Gegenstelle des Anbieters eine enorme Zahl an korrigierbaren Fehlern. Diese bedeuten, dass eine Vielzahl von Paketen nachgeladen werden müssen, und auf Basis dessen verringert sich die nutzbare Datenrate am Anschluss.
Die Kanäle sind darüber hinaus nicht einheitlich moduliert und die MSE-Werte unterschreiten zum Teil den Toleranzbereich der FRITZ!Box.
Die FRITZ!Box macht nichts anderes, als die verfügbaren, ihr angebotenen Kanäle zu erkennen und über diese eine Verbindung zu ermöglichen. Die Qualität dieser Kanäle ist aber mangelhaft und bietet Ihnen nur den festgestellten geringen Datendurchsatz.
In diesem Fall ist es notwendig, dass der Anbieter konkrete entstörende Maßnahmen vornimmt, um das Verhalten zu beheben.
Ein Austausch der FRITZ!Box gegen ein baugleiches Modell wird dieses Verhalten nicht beheben und es liegt kein Defekt an Ihrem Router vor.
Erfahrungsgemäß erzielen Router mit modifizierter Firmware von Vodafone an derlei Anschlüssen bessere Ergebnisse.
In Deutschland herrscht jedoch Routerfreiheit und der Anbieter ist verpflichtet, Ihnen die volle Bandbreite an Ihrer freien und geeigneten Hardware zur Verfügung zu stellen....."
Also, der Kunde wird zum Zuschauer des Ping/Pong gemacht, wobei der Kunde den "Ball" im Spiel halten muss ...
Hat jemand eine Idee?
am 08.05.2023 16:17
@HWATERMANN schrieb:
Antwort auf Ticket bei AVM:
"Bei Betrachtung der Support-Daten wird die Fehlerursache klar. Es finden sich in der Kommunikation zwischen der FRITZ!Box und der Gegenstelle des Anbieters eine enorme Zahl an korrigierbaren Fehlern. Diese bedeuten, dass eine Vielzahl von Paketen nachgeladen werden müssen, und auf Basis dessen verringert sich die nutzbare Datenrate am Anschluss."
Aua, das tut weh...
Wenn es "korrigierbare Fehler" sind, müssen Pakete nicht nachgeladen werden -- nachgeladen werden muss nur dann, wenn es sich um "nicht korrigierbare Fehler" handelt. Und korrigierbare Fehler reduzieren NICHT die Datenrate - denn dort hat die Fehlerkorrektur ja ihre Arbeit sauber erledigen können.
@HWATERMANN schrieb:
Die Kanäle sind darüber hinaus nicht einheitlich moduliert [...]
Ebenfalls ein Facepalm-Moment von Jemandem, der keine Ahnung vom Kabelnetz hat. Es ist durchaus normal, das verschiedene Downstream-Kanäle unterschiedlich moduliert sind.
@HWATERMANN schrieb:
[...] und die MSE-Werte unterschreiten zum Teil den Toleranzbereich der FRITZ!Box.
Und der wäre? Davon abgesehen das es in den DOCSIS-Regularien entsprechende Normwerte gibt, die auch AVM umzusetzen muss, um die notwendige Zertifizierung als freies Endgerät zu bekommen. Kleinere Toleranzbereiche als diejenigen, die im Standard genannt sind, würden automatisch zu einem Entzug der Zertifizierung führen...
@HWATERMANN schrieb:
Die FRITZ!Box macht nichts anderes, als die verfügbaren, ihr angebotenen Kanäle zu erkennen und über diese eine Verbindung zu ermöglichen. Die Qualität dieser Kanäle ist aber mangelhaft und bietet Ihnen nur den festgestellten geringen Datendurchsatz.
Toll, dass das der Support von AVM so sagt - stimmt aber so nicht.
Die FritzBox hat nichts mit der Kanalauswahl zu tun, sondern die FritzBox nutzt die vom CMTS vorgegebenen Kanäle - irgendwas "aussuchen" oder "erkennen" gibt's da nicht.
@HWATERMANN schrieb:
Erfahrungsgemäß erzielen Router mit modifizierter Firmware von Vodafone an derlei Anschlüssen bessere Ergebnisse.
Das widerspricht doch direkt der Aussage, dass es mit einer anderen Box keine Verbesserung der Situation gäbe...
Irgendwie habe ich gerade das Gefühl, dass der Support bei AVM da Bull***-Bingo mit leeren Worthülsen gespielt hat und gar kein Interesse an einer Fehlerbehebung hat.
@HWATERMANN schrieb:
Also, der Kunde wird zum Zuschauer des Ping/Pong gemacht, wobei der Kunde den "Ball" im Spiel halten muss ...
Hat jemand eine Idee?
Tja - Einsatz eines Leihgeräts wäre die Option welche...
Davon abgesehen:
Poste doch mal Screenshots von den Signalwerten - eventuell kann man da ja doch etwas erkennen -- oder halt die Aussagen von AVM komplett entkräften.
am 08.05.2023 16:56
AVM ist i.d.R schon kompetent was die Auswertung der Supportdaten angeht, daher habe ich, was die Siganalqualität angeht, mehr Zweifel an den Aussagen des Technikers.
am 08.05.2023 17:17
@RobertP schrieb:
AVM ist i.d.R schon kompetent was die Auswertung der Supportdaten angeht, daher habe ich, was die Siganalqualität angeht, mehr Zweifel an den Aussagen des Technikers.
Sorry, aber nicht in dem Fall.
Sowohl die Aussage zu den korrigierbaren Fehlern als auch zur Modulation sind 2x einfach nur komplett falsch.
am 08.05.2023 17:26
warten wir mal auf die Screenshots der Signalpegel, vielleicht hat sich AVM da auch nur schlecht ausgedrückt
am 08.05.2023 18:43
@RobertP schrieb:
vielleicht hat sich AVM da auch nur schlecht ausgedrückt
Nein, da kann man sich nicht schlecht ausdrücken.
Korrigierbare Fehler heißen korrigierbar, weil die Fehlerkorrektur sie korrigieren kann - ergo müssen keine Daten neu angefordert werden. Dementsprechend können korrigierbare Fehler die Downloadgeschwindigkeit nicht beeinträchtigen und führen schon gar nicht zu Neuanforderungen von Paketen, die ihrerseits dann die effektive Übertragungsgeschwindigkeit reduzieren (da die gleichen Daten dann mehrfach übertragen werden müssen).
Nur wenn Fehler nicht korrigierbar sind, werden Datenpakete verworfen und müssen erneut angefordert werden, was dann zu einer Verringerung der Downloadgeschwindigkeit führt.
Und gleiches gilt auch zur Modulation:
Es ist schlichtweg im Bereich von VF Deutschland (ehem. KabelDeutschland) seit Jahren Gang und Gäbe, dass die höheren Frequenzen niedriger moduliert werden, als die niedrigeren Frequenzen -- daher können dann etwaige Aussagen wie "Die Kanäle sind darüber hinaus nicht einheitlich moduliert [...]" nicht herangezogen werden, da VFD eben jene unterschiedliche Modulation bewusst vornimmt. Gleiches gilt auch für die unterschiedliche Modulation der DOCSIS3.1-Träger im unteren und oberen Frequenzband.