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Lösung
am 09.06.2025 15:56
Hallo zusammen,
wir haben seit dem 15.05.2025 massive Probleme mit unserem Kabelinternet. Inzwischen ist das Ganze für uns ein echter Albtraum: Seit über zwei Wochen haben wir in unserer Wohnung einen vollständigen Internetausfall, es funktioniert rein gar nichts mehr – weder Upload noch Download, nicht einmal ein kurzer Verbindungsaufbau.
Infos zur Wohnsituation
Wir wohnen im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses mit insgesamt 9 Parteien. Wichtig ist hierbei: Alle anderen Parteien im Haus haben keinerlei Internetprobleme, ausschließlich wir sind betroffen. Im Haus wurde eine Baumstruktur-Verkabelung verwendet – also die Signalverteilung erfolgt von unten nach oben, Etage für Etage, bis zur letzten Wohnung.
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Der bisherige Verlauf – Schritt für Schritt
15.05.2025: Unser Internet fällt ohne Vorwarnung komplett aus.
17.05.: Zunächst zwei Tage abgewartet, in der Hoffnung, dass es sich um eine temporäre Störung handelt. Leider keine Besserung.
22.05.: Vor-Ort-Termin mit einem Vodafone-Techniker:
Diagnose ergab stark gestörte Frequenzen im Signal.
Der Techniker tauschte das Koaxialkabel zwischen Router und Antennendose aus.
Anschließend prüfte er den Hausanschlussverteiler im Keller sowie die Dose bei der Nachbarin im Erdgeschoss. Die Wohnung im 1. OG konnte leider nicht überprüft werden, da die Nachbarn nicht anwesend waren.
Seine finale Einschätzung: Unsere eigene Fritzbox (Kaufgerät) sei defekt.
Auffälligkeit: Routerverhalten nach nächtlichen Wartungsarbeiten
Der Techniker machte dabei eine interessante Beobachtung, die mich seither nicht loslässt: Er konnte über sein Gerät erkennen, dass in der Nacht nach einer Vodafone-Wartungsmaßnahme sämtliche Router im Haus wieder online gingen – mit einer Ausnahme: unserem.
Das bedeutet konkret: Es sieht so aus, als hätte Vodafone in dieser Nacht einen Eingriff oder eine Art Reset im Netz vorgenommen, woraufhin alle Router im Haus ihre Verbindung wieder aufgebaut haben – nur unsere Fritzbox blieb offline. Das wirkte für ihn wie ein Hinweis darauf, dass mit unserem Gerät tatsächlich etwas nicht stimmt. Gleichzeitig war auffällig, dass die Fritzbox nachts in manchen Phasen stabil lief – sobald man jedoch aktiv Last erzeugte (z. B. durch Streaming, Videocalls, Downloads), brach die Verbindung sofort komplett zusammen. Zudem fiel auf, dass der Upload dauerhaft bei maximal 1 Mbit/s lag.
Daraufhin forderte ich über den Vodafone-Support eine Vodafone Station (Leihgerät) an, um den möglichen Defekt unserer Fritzbox auszuschließen.
Zwei Tage später wurde das Gerät geliefert, angeschlossen – und siehe da: Das Internet funktionierte auf Anhieb wieder stabil.
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Leider nur kurzfristig Ruhe – dann der Rückfall
Weitere zwei Tage später: Wieder sporadische Ausfälle über mehrere Stunden tagsüber.
In der Nacht danach: Rückfall in den vollständigen Totalausfall – seitdem kein Internet mehr.
Ich habe mich daraufhin mit meinem PC per LAN-Kabel direkt mit dem Router verbunden und die Statuswerte geprüft. Dabei fiel mir auf, dass in einem der Upstream-Kanäle ein Fehler angezeigt wurde.
Also erneut den Support kontaktiert → Störungsticket wurde eröffnet
07.06.2025: Zweiter Technikertermin
Diesmal war der Nachbar im 1. OG erreichbar, dessen Dose nun geprüft und direkt ausgetauscht wurde.
Kurze Hoffnung: Nach Austausch der Dose funktionierte unser Internet plötzlich für ca. 10 Minuten – dann erneut Komplettausfall.
Die neue Vermutung des Technikers: Das Koaxialkabel zwischen der Nachbarwohnung und unserer sei vermutlich defekt.
Nachfrage seinerseits, ob es bei uns bauliche Änderungen gegeben habe (Bohren, Dübel, Bilder aufgehängt) – nein, nichts dergleichen.
Problem: Die Antennendose in unserer Wohnung befindet sich an einer ganz anderen Wandposition als bei unseren Nachbarn.
Das Kabel scheint nicht gerade durch Schächte zu laufen, sondern quer durch das Gebäude – der Leitungsweg war für den Techniker nicht nachvollziehbar.
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Der letzte Vorschlag des Technikers
Er riet dazu, eine komplett neue Koaxialleitung zu verlegen, um den Weg vom Erdgeschoss zur 2. Etage neu aufzubauen. Das würde jedoch bedeuten:
Leitung müsste durch mehrere Kellerabteile und dann irgendwie nach oben geführt werden
Bohrung durch Decke vom Dachboden in unsere Wohnung denkbar
Dazu wäre eine Zustimmung der Eigentümergemeinschaft und unserer Vermieterin notwendig
Ein enormer Aufwand – organisatorisch wie baulich
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Meine Fragen an die Community
1. Kann ein Koaxialkabel tatsächlich einfach so – von einem Tag auf den anderen – komplett defekt gehen? Ohne vorherige äußere Einwirkung, ohne mechanische Veränderung?
2. Wie erklärt sich, dass das Internet sowohl nach dem Routertausch als auch nach dem Austausch der Nachbardose kurzfristig wieder funktionierte? Wenn das Kabel wirklich defekt wäre, sollte das doch gar nicht mehr möglich sein, oder?
3. Hat irgendjemand noch eine Idee, was ich prüfen oder unternehmen könnte?
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Ich bin ehrlich gesagt mit meinem Latein am Ende. Wir sind beruflich zwingend auf eine stabile Internetverbindung angewiesen, und der Zustand ist inzwischen untragbar.
Ich denke daher mittlerweile ernsthaft über eine außerordentliche Kündigung des Vertrags (Sonderkündigungsrecht) nach – um zu Telekom DSL zu wechseln, auch wenn das technisch gesehen ein Rückschritt wäre.
Wenn hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder Ideen zur Lösung hat: Ich bin für jeden Hinweis dankbar!
Danke euch im Voraus!
am 09.06.2025 17:22
Theoretisch kann eine Verkabelung jederzeit kaputt gehen, es ist aber äußerst unwahrscheinlich, dass es wirklich so war...
Wahrscheinlicher dürfte irgendwo das Kabel getrennt worden sein -- und da wäre sogar fraglich, ob ihr wirklich überhaupt an der Dose des Nachbarn im 1. OG hängt (müsste separat ausgemessen werden) -und- ob das Kabel dazwischen wirklich beschädigt ist (kann ebenfalls ausgemessen werden).
Fakt ist nur: Vodafone ist für die Hausverkabelung nicht zuständig - das ist Sache des Hauseigentümers. Ergo ist eine Sonderkündigung wegen Problemen, die nicht im Einflussbereich von Vodafone liegen, nicht möglich.