Hallo
es geht um folgendes... ich hatte mir vor ca. 2 Jahren einen Mobilfunkvertrag bei Vodafone gemacht. Ende 2020 habe ich dann ein Studium angefangen, dadurch hatte ich monatlich leider auch weniger Geld zur Verfügung. Dazu kam noch der nette Lockdown, weshalb ich meinen Nebenjob als Kellner verlor.
Dann fing es langsam an, dass ich die Rechnungen von Vodafone nicht mehr bezahlt habe, da ich mit dem Geld was mir zur Verfügung stand andere Dinge priorisiert hatte.
Einige Monate und unbezahlte Rechnungen später flog ein Brief von Vodafone ein, in denen mir gekündigt wurde. Außerdem möchte Vodafone Schadensersatz bis zum Ende der Vertragslaufzeit geltend machen, was bedeutet ich soll den vollen Betrag also 100% bezahlen, obwohl keine Leistungen mehr seitens Vodafone gebracht werden. Das Netz wurde schon nach 2-3 Monaten eingestellt, bevor der Vertrag überhaupt gekündigt war.
Letzter Betrag, habe ich am 30.09.2020 bezahlt. Mein Tarif hat monatlich ca. 40-45€ gekostet. Zum Zeitpunkt der Kündigung, die wenn ich mich nicht irre ca. im März oder April kam, hatte ich Oktober 20, November 20, Dezember 20, Januar 20 , Februar 21 und März 21 nicht mehr bezahlt. Natürlich war mein Netz zu dem Zeitpunkt schon eingestellt, jedoch war der Vertrag noch nicht gekündigt. Also hatte ich offiziell 250-300€ an offenen Rechnungen.
Dann kam wie gesagt die Kündigung mit Schadensersatz wegen Nichterfüllung des Vertrages. Normalerweiße wäre mein Vertrag bis 09/2021 gelaufen. Mittlerweile ist das ganze beim Inkassobüro und Anwalt und ich soll stolze 1168,11€ bezahlen. Es gibt mehrere Gerichtsverfahren, die in einem Fall wie diesem, beschlossen haben, dass ein Mobilfunkanbieter nicht 100% Schadensersatz geltend machen können.
(Urt. vom 30.10.2015, Az. 48 C 2904/15).
(Urt. v. 22.11.2013, Az. 25 C 0215/13)
(Urt. v. 04.12.2014, Az. 23 C 120/14)
Hier noch ein weiterer Link: https://www.e-recht24.de/news/vertragsrecht/7329-handy-vertraege-muss-der-kunden-bei-vorzeitiger-ver...
Wie kann das sein? Wenn ich im März ca. 250-300€ an offenen Rechnungen hatte und Vodafone selbst 100% geltend machen würde käme man lange nicht auf einen solchen Betrag. Mittlerweile sind natürlich auch noch Inkassogebühren draufgekommen, trotzdem sollte der Betrag nicht ansatzweise an die 1000€ Marke kommen.
Zumal es nicht gerechtfertigt ist, einen Schadensersatz von 100% geltend zu machen und die sofortige Zahlung des kompletten Vertrages zu verlangen, obwohl keine Leistungen mehr erbracht werden.
Ich würde mich gerne mit Vodafone einigen und einen anständigen normalen Betrag bezahlen und dann endgültig getrennte Wege gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis
