Potentialausgleich von Garage zur Erdungsschiene im Keller über Wasserrohr?

[Gonzo83]

Hallo Community, 

wir haben ein Einfamilienhaus erworben, das zwar bereits über Kabel TV verfügt, bei dem bisher jedoch noch nie Internet darüber genutzt wurde. Der Übergabepunkt befindet sich in der Garage und nachdem ich mich etwas mit der Materie befasst hab, benötigt der Techniker zur Installation der Hardware wohl noch zwingend einen Potentialausgleich am Montagerahmen in der Garage.

Die Potentialausgleichsschiene (was für ein Wort) befindet sich jedoch im daran angrenzenden Keller im Heizraum. Von diesem führt ein Wasserrohr (verzinkter Stahl) zu einem Wasserhahn in der Garage.

Meine Frage: Ist es möglich, ein Erdungskabel von diesem Wasserhahn in die Nähe des Übergabepunktes zu legen, um mir so eine separate Bohrung zwischen Keller und Garage zu ersparen? 

Ich würde gerne so viel wie möglich vorbereiten, damit der Techniker die Komponenten nur noch anklemmen muss. Das Wasserrohr ist natürlich bereits an der PE-Schiene im Keller angeschlossen und wird auch nicht gegen ein Kunststoffrohr ausgetauscht.

Danke schon mal für die Infos. 

Gruß Benjamin 

[reneromann · Accepted solution]

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@Gonzo83  schrieb:

Die Potentialausgleichsschiene (was für ein Wort) befindet sich jedoch im daran angrenzenden Keller im Heizraum. Von diesem führt ein Wasserrohr (verzinkter Stahl) zu einem Wasserhahn in der Garage.

Meine Frage: Ist es möglich, ein Erdungskabel von diesem Wasserhahn in die Nähe des Übergabepunktes zu legen, um mir so eine separate Bohrung zwischen Keller und Garage zu ersparen?

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Nein, das ist unzulässig, weil nicht davon ausgegangen werden darf, dass die Wasserrohre auf alle Ewigkeit "gut leitend" bleiben -- z.B. könnte bei einem Rohrschaden ein Stück in Kunststoff zwischengesetzt werden -oder- an den Übergangsstellen selbst bei Einsatz eines Metallzwischenstücks wäre nicht sichergestellt, dass diese ausreichend niederohmig/gut leitend sind.

Die Verbindung zur PAS muss daher immer zwingend mit separat grün-gelb gekennzeichnetem Kabel mit mind. 4 mm², eigentlich sogar mind. 6 mm², erfolgen. Es ist auch NICHT zulässig, sich die Erdung von anderen Leitern, z.B. aus einer Steckdose, mit abzugreifen, da hier die notwendigen Mindestquerschnitte in der Regel nicht eingehalten werden.

[Menne99]

und dann ist zu überprüfen ob die anderen leitenden Teile, Gass, Wasser, Sat Anlage, elektrische Anlage an Potentialausgleich eingebunden sind! Muss ein Fachmann machen, denn er muss eine Erdungsmessung mit Protokoll erstellen, das will evtl die Brandschutzversicherung sehn!

[Gonzo83]

Genau das wäre meine nächste Frage gewesen. Bisher (einfacher TV-Anschluss ohne Internet) wurden alle Coax-Kabel bzw. deren Schirmung im Haus einfach über eine gemeinsame Metallschiene auf dem Dachboden miteinander verbunden. Diese Schiene wiederum ist an den Schutzleiter der dortigen Beleuchtung über ein separates Erdungskabel angeschlossen... 🙄

Ist das so generell zulässig und müssen die Kabel überhaupt noch separat geerdet werden, wenn die ganze Technik später direkt am HÜP in der Garage über ein Erdungskabel mit der PA-Schiene verbunden ist?

[reneromann]

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@Gonzo83  schrieb:

Genau das wäre meine nächste Frage gewesen. Bisher (einfacher TV-Anschluss ohne Internet) wurden alle Coax-Kabel bzw. deren Schirmung im Haus einfach über eine gemeinsame Metallschiene auf dem Dachboden miteinander verbunden. Diese Schiene wiederum ist an den Schutzleiter der dortigen Beleuchtung über ein separates Erdungskabel angeschlossen... 🙄

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Besser als nichts, aber trotzdem nicht zulässig.

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@Gonzo83  schrieb:

Ist das so generell zulässig [...]

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Nein ist und war es noch nie, weil der Schutzleiter einer Steckdose (oder Lampe) keine ausreichend niederohmige Verbindung zur PAS zum Zwecke der Einbeziehung in den Potentialausgleich darstellt.

Für die Einbeziehung in den Potentialausgleich müssen es mindestens 6 mm² Kupfer sein - unter besonderen Bedingungen darf auf 4 mm² reduziert werden - aber die 1,5 mm² der Beleuchtung sind dafür viel zu wenig. Des Weiteren sind diese Konstruktionen nicht erlaubt, weil hier die Schutzwirkung des Schutzleiters durch den Missbrauch für den Potentialausgleich nicht mehr gegeben ist -- beispielsweise kann dort dann -aufgrund eines eingeschleppten Potentials aus dem Kabelnetz- dann auf einmal auf dem Schutzleiterkontakt eine Spannung gegenüber Erde anliegen...

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@Gonzo83  schrieb:

[...] müssen die Kabel überhaupt noch separat geerdet werden, wenn die ganze Technik später direkt am HÜP in der Garage über ein Erdungskabel mit der PA-Schiene verbunden ist?

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Wenn die Kabel im Keller einmal in den Potentialausgleich einbezogen wurden, muss oben nicht nochmal zusätzlich ein Potentialausgleich vorgenommen werden. Es kann jedoch sinnvoll sein, wen dort eine entsprechende Verteilanlage steht, insbesondere wenn dort dann auch der Verstärker installiert wird...

[Gonzo83]

Danke für die ausführliche Antwort!

Ich plane ein Hauptkabel vom HÜP in der Garage in den Dachboden zu führen und von dort aus dann über einen 4-fach Verteiler auf die einzelnen Anschlüsse im Haus zu fahren. Würde es dann ausreichen nur dieses Hauptkabel in der Garage mit der PA-Schiene zu verbinden (die restlichen Kabel wären ja über den Verteiler quasi mit dem Hauptkabel verbunden) oder müsste dann direkt nach dem Verteiler für alle ausgehenden Kabel nochmal eine separate Erdung vorgenommen werden?

[Menne99]

wenn oben ein Verteiler sitzt muss dieser auch wieder mit der Potischiene verbunden werden, also Koaxkabel hoch und ein NYM -J 1 mal 6 oder 10qmm