Kabel Router wird nicht benötigt
mastaudig
Netzwerkforscher
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Hallo,

ich habe bei vorhandener Fritzbox Cable 6490 von RED 200+200 auf CableMax gewechselt. Die Bandbreitenmessung hat gezeigt, dass meine Fritzbox mit DOCSIS 3.0 die verfügbare Bandbreite nutzen kann, insofern ist die gelieferte Vodafone Kabel Router überflüssig. Gibt es die Möglichkeit das OVP Gerät, vielleicht gegen eine Gutschrift, einer sinnvollen Verwendung zuzuführen, oder muss ich es als Ersatzgerät in den Keller legen, bis es veraltet und unbrauchbar ist?

Danke für die Info,

Schönen Gruß,

Martin

16 Antworten 16

Ich habe gerade mit dem Kundenservice telefoniert und folgendes Aussagen erhalten: Mein altes Gerät CH7466CE kann kein GigaNetz, deshalb habe ich ein neues Gerät erhalten und soll das alte bitte zurück schicken. Das von mir betriebene eigene Gerät (FritzBox 6490) kann GigaNetz, das könne ich daran sehen, dass die höhere Bandbreite bereits seit 2 Tagen anliegt und auch im Heimnetz verfügbar ist - das kann ich bestätigen. Weitere wichtige Aussage: ich muss nicht befürchten, dass die Unterstützung für das alte Gerät gekappt wird und kann, bzw. darf die eigene FritzBox 6490 weiter betreiben, auch wenn eine neuere Fritzbox (6660) vermutlich merkliche Verbesserungen in Hinsicht auf Durchsatz und WLAN Performance bieten dürfte. Das wiederspricht zum Teil einigen in älteren Posts gemachten Aussagen, deshalb wollte ich dieses Support-Feedback hier für andere interessierte Leser mit ähnlichen Fragestellungen festhalten. Ich kann natürlich keine Garantie geben, dass sich diese Aussagen auch bewahrheiten. Ich selbst werde mich in Ruhe nach einer neuen Box umsehen und bin erst mal beruhigt, dass damit lt. Support keine Eile besteht.

@mastaudig 

Deine Fritz!Box 6490 Cable verfügt nicht über Docsis 3.1. Mit einem 1 GB Tarif wird das Segment (und damit andere Kunden) erheblich belastet,  da eine einseitige Belastung nur der Kanäle aus Docsis 3.0 erfolgt. 


@mastaudig  schrieb:

Ich habe gerade mit dem Kundenservice telefoniert und folgendes Aussagen erhalten: [...] Das von mir betriebene eigene Gerät (FritzBox 6490) kann GigaNetz, das könne ich daran sehen, dass die höhere Bandbreite bereits seit 2 Tagen anliegt und auch im Heimnetz verfügbar ist - das kann ich bestätigen.


Diese Aussage ist schlichtweg falsch - ist aber (leider) auch nicht weiter verwunderlich, weil die meisten Leute an der Hotline keine tiefgreifende (fachliche) Ahnung von den Produkten haben, die sie verkaufen -- sie sollen sie ja nur verkaufen und müssen dafür nicht technisch verstehen, wie sie funktionieren.

 

Warum ich das sagen kann:

  1. Die 6490 und das CH7466CE sind Geräte, die beide ein integriertes 24x8 EuroDOCSIS3.0-Kabelmodem haben - beide sogar vom gleichen Chipsatz (Intel Puma 6) -- sie sind kabelseitig also quasi identisch
  2. Die Homebox III (de facto eine 6490 mit VF-Branding) wird seitens VF explizit NICHT für Gigabit freigegeben und muss daher beim Umstieg auf Gigabit gegen eine Homebox IV (6591) oder Homebox V (6660) ausgetauscht werden -- da die Homeboxen von VF baugleich zu den freien Boxen sind,  warum sollte die freie Box ausreichend sein, während die Leihbox ausgetauscht wird?
  3. Im Bereich von Vodafone West (ehem. UnityMedia) wurden Kunden mit eigener 6490 und gebuchtem Gigabit-Tarif sogar explizit zum Austausch aufgefordert - warum sollte dies passieren, wenn die 6490 gigabittauglich wäre?
  4. Mit 24 Downstreamkanälen sind nur ungefähr 1 GBit/s im Downstream verfügbar - einfache Rechnung dazu: 24 * QAM256 (8 bit/Symbol) * 6.952.000 Symbole/s =~1,3 GBit/s brutto... Davon müssen aber noch Signalisierungsoverhead (u.a. für die Registrierung von "neuen" Kabelendgeräten, die Informationen zu den verwendeten Down- und Upstreamfrequenzen, Signalisierung von aufzubauenden Telefonverbindungen) und die Fehlerkorrektur sowie für die Verschlüsselung abgezogen werden. Davon abgesehen werden bei VF derzeit "nur" 14 QAM-256-Downstreamkanäle und 18 QAM-64-Downstreamkanäle verwendet - d.h. die maximale Bandbreite beträgt sogar "nur" 14 * 8 bit/Symbol [QAM-256] * 6952 Symbole/s + 10 * 6 bit/Symbol [QAM-64] * 6952 Symbole/s = ~1,2 GBit/s (wieder abzüglich des Overheads); bei aktiver TV-Funktion fallen davon nochmal 4 Kanäle weg - also im "besten" Fall 14 * QAM256 + 6 * QAM64 = ~1 GBit/s (wieder abzüglich des Overheads).
  5. Der Puma6-Chipsatz der 6490 schafft kein Gigabit im NAT-Betrieb - da ist bei ungefähr 700..800 MBit/s Schluss

 

Gerade Punkt 2) sollte auch einem Mitarbeiter an der Hotline bekannt sein - er hätte aber auch in der Liste der freigegebenen Geräte nach der Homebox III schauen und dann wie unter Punkt 1) feststellen können, dass die 6490 NICHT für Gigabit geeignet ist. Bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) wird sogar -wie unter Punkt 3) dargestellt- der Kunde vor die Wahl gestellt, ob er binnen 14 Tagen entweder auf ein DOCSIS3.1-taugliches Endgerät (egal ob Leih- oder Kaufgerät) umsteigt -oder- auf 500 MBit/s [zum Preis des Gigabit-Tarifs] für die Zeit, bis ein DOCSIS3.1-taugliches Endgerät angeschlossen wird, gedrosselt wird.

 

Punkt 4) und 5) sind die technische Erklärung, warum es mit der 6490 nicht geht.

Klingt fundiert. Wichtig für mich ist, dass nicht einfach der Zugang gesperrt wird, oder plötzlich nicht mehr funktioniert. Mit einer temporären Drosselung auf 500 MBit zum gleichen Preis könnte ich gut leben, da dies der Preis ist, den ich vorher gezahlt habe bei immer noch 25% höherer Bandbreite. Ich hoffe zumindest in dieser Hinsicht sind die Aussagen der Supportmitarbeiterin verlässlich.

Claudia
Moderator:in
Moderator:in

Hallo mastaudig,

 

da brauchst Du Dir keine Sorgen machen, gesperrt wird da nichts, wenn Du Deine Fritzbox 6490 weiter nutzt :). reneroman hat das ja ausführlich erklärt. Hast Du dazu noch Fragen oder können wir hier ein Schloss dran machen?

 

Viele Grüße,

Claudia

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Von meiner Seite aus ist damit alles geklärt, also vielen Dank und Schloß dran.

Super, dann mach ich hier jetzt zu.