40% Volumen unter Vertragswert - "normale" Toleranz?!

[Powerliner-HH]

Hallo Vodafone,

ich habe seit Monaten große Schwankungen im Internet-Download. Wir haben einen 1.000 Mbit-Vertrag abgeschlossen und der von Vodafone beauftragte Techniker hat eine Ausgangsleistung aus der Fritzbox von ca. 600 Mbit vor Ort gemessen - und damit eine Abweichung von 40% zum Vertragswert. Laut Vodafone-Technik-Hotline ist das "ganz normal" und ich sollte froh sein, dass ich den Techniker nicht bezahlen müsse - hier liege eindeutig eine reine Kulanz von Vodafone vor. 

Diese Aussagen habe ich am 02. August zusammengefasst und um eine schriftliche Bestätigung gebeten, um weitere Schritte einzuleiten.

Heute habe ich eine Nachricht erhalten, dass die Technische Hotline hierzu Fragen hat und ich mich melden solle. Ich habe die angegebene Nummer angerufen und wurde zum Vertragswesen durchgestellt - mit dem Hinweis, ich müsse die Techniker angerufen. Diese haben mich im nächsten Anrufversuch wieder an die Vertragsabteilung verwiesen, die mich beim nächsten Anruf wieder an die Technik verwiesen haben und mir mitteilten, es gäbe keine Fragen ihrerseits.

@ Vodafone

Kann mir bitte jemand die von Vodafone gemachten und von mir zusammengefassten Aussagen schriftlich (!) bestätigen? 

Vielen Dank!

[Bastel225]

Dein Vertragswert sind nicht 1000 MBs, sondern maximal 1000 MBs. Einen (immer und minimal) 1000MB/s Vertrag gibt es bei Vodafone nicht.

https://www.vodafone.de/media/downloads/pdf/Red_Internet_Phone_1000_Cable_2020_20210.pdf

Produktinformationsblatt CableMax 1000

Datenübertragung max 1000 Mbit/s

normalerweise zur Verfügung 850 Mbit/s

Minimal 600 Mbit/s

[Gelöschter User]

Ich bin zwar nur Kunde, aber hierzu gibt es ganz einfach die Produktinformationsblätter.

https://www.vodafone.de/media/downloads/pdf/vodafone-cablemax-1000-2021.pdf

Anmerkung: Das Internet ist nicht dazu geeignet, Informationen schriftlich auszutauschen 🙂

[Powerliner-HH]

wow - ich wusste nicht, dass ich einen solchen Vertrag unterschrieben habe.

Ich kann nicht glauben, dass 40% vom Maximalwert und 25% vom Normalwert als normale Toleranz angesehen wird. Bei jedem Handwerker oder Service-Diensleister wären solche Werte ein Grund zur Nachbesserung oder zur Minderung des Honorars.

[Díaz_de_Vivar]

@Powerliner-HH Diese Zahlen müssen aber interpretiert werden. Minimalwert bedeutet nicht, dass zu allen Zeiten nur dieser Wert anliegen muss. Es heißt im Klartext, unter diesen Wert fällt die Bandbreite niemals (auf dem Papier)

Wie häufig eine Unterschreitung von Maximalwert, bzw. "normalerweise zur Verfügung stehend" zulässig ist, ohne dass dies eine Vertragsverletzung bedeutet, und wie die Messungen zu erfolgen haben, hat die Bundesnetzagentur festgelegt: Microsoft Word - Zusammenfassung und Bewertung der Stellungnahmen_mit Amtsblattnr (bundesnetzagentur...

Die Sache, wo sich provider erlauben konnten, Verträge mit einer Bandbreite bis zu ... anzubieten sind zum Glück vorbei.

Und was die hotline da geschwätzt hat von wegen Kulanz ist absoluter Unsinn.

[Bastel225]

@Powerliner-HH Deswegen wurden Dir ja alle Informationen bereitgestellt zu dem, was Du bestellt hast. Es heisst ja eben nunmal nicht Minimal 1000 zu jeder Zeit, sondern Max 1000 bei Mindestens 600. Für Mindestens 1000 hättest Du dann sehr viel mehr bezahlt. 

Wenn ich beim Handwerker einen maximal 100m breiten Rasen bestellte, der einer bestimmten Breite garantiert wird (mindestens 60, meist 80 und max 100 dann erhalte ich natürlich auch genau das. Wenn ich garantiert 100m breit will, muss ich das natürlich auch mehr zahlen. 

Wenn ich 1000 Orange bestelle, die in der Regel X groß sind, mindest aber Y groß sein müssen, dann habe ich eben auch genau das vereinbart. Wenn ich garantiert keine zu kleine Orange von 1000 haben möchte, muss ich das natürlich mehr bezahlen. 

25% Toleranz von Mittel scheint mit plausibel - unabhängig davon hab ihr es ja auch genauso vereinbart.

Ansonsten hast Du ja jetzt alle schriftlichen Informationen und kannst Du entsprechend verwerten. 

[Díaz_de_Vivar]

@Bastel225 Die Sache ist nicht ganz so einfach, deine Beispiele passen auch nicht so recht. Unter 3.1 im verlinkten Schreiben der Bundesnetzagentur heißt es 

" Die Bundesnetzagentur hat im Mitteilungsentwurf eine erhebliche, kontinuierliche oder
regelmäßig wiederkehrende Abweichung bei der vertraglich vereinbarten maximalen
Download-Geschwindigkeit als gegeben angesehen, wenn diese innerhalb der Messperiode nicht mindestens einmal pro Tag zu 90 Prozent erreicht wird"

Also eine dauernde Bereitstellung von lediglich des Minimalwerts ist ganz bestimmt " eine erhebliche, kontinuierliche oder regelmäßig wiederkehrende Abweichung", die der Verbraucher nicht hinnehmen muss.

Nach Meinung der Agentur (siehe 3.2) hat die "normalerweise zur Verfügung stehende Geschwindigkeit" in 90% der Messungen gegeben sein.

Für dein Beispiel mit den Orangen bedeutet das, dass in der Kiste 900 mit Größe X sein müssen.

[Bastel225]

@Díaz_de_Vivar Da hast Du natürlich Recht - bei schwankender Brandbreite zwischen Maximum und Minimum hat man dann ja ohnehin einen super Regeldurchschnitt.

Mein Beitrag zielte im Gedanken mehr darauf, dass eben keinesfalls eine Immer und Mindest-1000Mb/s-Leistung vereinbart ist, wie hier im Forum vielleicht gerne angenommen wird, oder sogar noch im WLAN-Bereich erwartet wird (da ist und kann sie ja nichtmal garantiert werden) und im Resultat die eigene Netzwerkoptimierung mehr taugt als das starre Schielen auf die gemessene Theorie-Max-Bandbreite.

Ansonsten, wie auch immer, muss man solche Sachen als Kunde eben entsprechend bei den Agenturen & Co prüfen noch objektiver entscheiden lassen.

[DreiViertelFlo]

Oftmals ist ja auch die eigene Hardware schuld nicht die 1gbit zu erreichen...

[pRo-Marco]

Hi Powerliner-HH,

ich unterbreche die heiße Diskussion nur ungern, aber mich würde interessieren, weshalb da "nur" 600MBit/s ankommen. Schicke mir bitte eine PN mit Deinem Namen, der Anschrift, Dein Geburtsdatum und Deiner Kundennummer und sag mir kurz hier Bescheid, wenn Du die Nachricht versendet hast.

Viele Grüße

Marco