@MarcoWolff schrieb:
Vodafone verweigert Inhabern eigener Hardware, in meinem Fall die Freischaltung der Homespot Funktion. Begründet wird das mit einer von AVM abweichenden Firmware. Auf Anfrage beim Kundendienst, ist die Vodafone Firmware nicht öffentlich verfügbar. Dies ist ein Skandal.
Das ist kein Skandal - wer den Spaß bestellt, bestimmt.
Und wenn Vodafone bei AVM eine angepasste Firmware bestellt, bestimmt alleine Vodafone, wer diese Firmware bekommt oder nicht bekommt, wann diese Firmware verteilt oder nicht verteilt wird und was für einen Umfang die Firmware hat.
Und wenn Vodafone will, dass die Firmware exklusiv auf den Leihgeräten läuft, läuft sie halt exklusiv auf den Leihgeräten - und AVM wird einen Teufel tun, dir die Firmware dann bereitzustellen (weil sie sich sonst schadensersatzpflichtig gegenüber dem Auftraggeber Vodafone machen).
@MarcoWolff schrieb:
Die AVM Firmware sowie die Vodafone Firmware enthalten Code die der GPL unterliegen.
Diese Form der Lizenz besagt das die Firmware urheberrechtlich als Sammelwerk zu betrachten ist, dessen Linux-Teile der GPL unterliegen. Bei der Nutzung von GPL-Bestandteilen müssten Umgestaltungen ebenfalls der GPL unterstellt werden, um so die Weiterentwicklung der Software sicherzustellen und die Ergebnisse der Bearbeitungen der Allgemeinheit frei zugänglich zu machen. Sammelwerke, die Open-Source-Software enthalten, müssten gemäß der GPL als Ganzes den Bedingung der Lizenz unterliegen.
Nein, das stimmt auch nicht.
Die GPL besagt nicht, dass du alle Quellen unter GPL stellen musst - gerade bei einer Firmware hast du Teile, die aus der GPL stammen und andere Teile, die unter proprietärer Lizenz stehen. Die Teile, die unter proprietärer Lizenz stehen (u.a. Firmware für den Chipsatz von Intel) müssen nicht einfach deshalb, weil sie mit GPL-Teilen zusammen in ein Image gepackt werden, auch unter GPL gestellt werden. Ganz im Gegenteil - es betrifft nur die Teile, die unter GPL stehen und angepasst werden - also wenn z.B. Kernel-Patches erstellt würden (und nicht nur Treiber, die in den Kernel dazugeladen werden) -oder- wenn GPL-Software angepasst wird, nicht aber wenn zusätzliche Software geschrieben wird.
Nach deiner Argumentation müsste ja alle Software, die für Linux geschrieben wird, generell unter GPL stehen - und das tut sie nicht. Setze dich bitte mal genauer mit den Lizenzbedingungen auseinander, bevor du solchen Blödsinn raushaust.
@MarcoWolff schrieb:
Das heist Vodafone und AVM müssen zumindest den Sourcecode offen legen um der GPL zu entsprechen.
Nein, nicht allen Sourcecode, sondern nur denjenigen, der unter GPL steht - und diesen Teil der Software kannst du schriftlich bei AVM anfragen.
@MarcoWolff schrieb:
Das macht Vodafone meines Wissens zur zeit nicht und verstößt somit gegen die GPL Lizenz.
Dann klage doch - aber mach dich auf eine blutige Nase und entsprechende Gerichtskosten gefasst, die keine Rechtschutzversicherung trägt.
@MarcoWolff schrieb:
Da es mir darum geht das diese Diskriminierung aufhört, fordere ich Vodafone auf, die Firmware sämtlicher von Vodafone, oder in deren Auftrag veränderten AVM Firmwares, öffentlich zugänglich zu machen und zwar in einer Form das man Sie problemlos mit der Firmwareupdate Funktion installieren kann.
Du kannst gerne viel fordern, aber du hast gar keinen rechtlichen Anspruch.
Nur mal als Gedankenansatz: Der Homespot-Service wird von Vodafone auf freiwilliger Basis "on top" angeboten - es gibt keinerlei rechtliche Verpflichtung seitens Vodafone, diesen Service auf allen Geräten, geschweige denn generell und überhaupt zeitlich unbegrenzt anzubieten. Vodafone kann den Homespot-Service auch einfach morgen ohne jegliche Vorwarnung ersatzlos einstellen.
@MarcoWolff schrieb:
Wenn der Sourcecode dann auch öffentlich zugänglich ist, um so besser!
Wie schon geschrieben: Der Sourcecode der Anpassungen unterliegt NICHT der GPL, dementsprechend muss dir nichts zugesendet werden. Und die GPL spricht auch nicht von öffenltich zugänglich, sondern lediglich davon, dass die Änderungen auf Nachfrage freigegeben werden müssen (sofern überhaupt Änderungen am GPL-Teil vorgenommen wurden).
@MarcoWolff schrieb:
Sollte diese Firmware und deren Sourcecode bereits öffentlich auf irgendwelchen Servern von Vodafone oder AVM liegen bitte ich um einen Link der mich zu jener Firmware führt.
Die gibt es nicht.
@MarcoWolff schrieb:
Sollte nicht bald in dieser Richtung etwas passieren, bin ich schonmal in Kontakt mit einer renomierten Anwaltskanzlei aus Köln.
Aha - und was hat die dir gesagt? Und du meinst nicht zufällig WBS?
@MarcoWolff schrieb:
Die dann wenn Voderfone sich stur stellen sollte, aktiv werden um zumindest die GPL durchzusetzten.
Das hilft dir inwiefern weiter? Gar nicht - weil insbesondere der Teil, der für den Homespot zuständig ist, gar nicht unter GPL liegt. Du hättest dann nur viel Geld verbrannt, würdest aber deinem Ziel - der Teilnahme an der Homespot-Community - keinen Schritt näher kommen.
Noch was:
Selbst wenn du die Firmware bekommen würdest, würde der Homespot-Service bei dir nicht funktionieren, weil ein Teil der Homespot-Funktionalität darauf beruht, dass eine zusätzliche Internetverbindung aufgebaut wird - diese muss aber wiederum von Vodafone separat freigegeben werden. Jetzt kannst du dir sicherlich vorstellen, dass deine freie FritzBox keine entsprechende Kennung für diesen zusätzlichen Zugang hat - und damit dann wieder außen vor bleibt, selbst wenn du eine passende Firmware hättest.
Ungefähr so, wie dir der Quellcode für VPN-Programme nicht weiterhilft, wenn du vom VPN-Serverbetreiber keinen Zugang bekommst - dann kannst du das VPN-Programm auch 100x starten - verbinden wird es sich trotzdem nicht.
