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Multimediadose vom Keller ins EG verlegen, Fragen dazu
MarciWo
Daten-Fan
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Hallo zusammen hier im Forum,

dies ist mein erster Beitrag, und ich habe auch gleich eine etwas komplexere Frage:

Beim meinem Schwiegervater möchte ich gerne die Multimediadose vom Keller ins EG verlegen. Dazu folgende Infos: Aktuell existiert ein Kabelanschluss, der komplett im Keller auf einem Lochblech installiert ist, also Potenzialausgleich, Verstärker, Weiche, Multimediadose und Kabelmodem (Fritz!Box). Aktuell wird nur Internet über die Fritz!Box genutzt. In einigen Tagen soll auch Kabelfernsehen freigeschaltet werden. Deshalb möchte ich nun die Multimediadose vom Keller ins EG verlagern.  Momentan ist die MMD über ein ca. 20cm langes Kabel über einen Adapter an der Weiche angeschlossen. Dieses Kabel muss nun im Zuge der Verlegeaktion von 20cm auf ca. 20m verlängert werden. Im Prinzip würde ich gerne die MMD vom Keller wiederverwenden. Ist das überhaupt zulässig, wie sind hier die Eigentumsrechte? Ich würde auch eine neue (End-)dose besorgen. Rausgefunden habe ich, dass man von Vodafone freigegebene MMD verwenden muss (z.B. Axing BSD961-11K). Allerdings gibt es die ja mit unterschiedlichen Anschlussdämpfungen. Und da habe ich keine Ahnung, welche ich da nehmen soll. Es gibt die Dosen in ca. 3db-Schritten abgestuft. Ich habe zwar guten technischen Background, allerdings eher nicht in HF-Technik. Ich kann zwar mit db, Dämpfung, Wellenwiderstand, Reflexion, Abschlusswiderstand etc. was anfangen, praktische Erfahrung habe ich da allerdings nicht Frustrierte Smiley

Zuerst mal bedanke mich für Eure Geduld beim Lesen, und würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Tipps geben könnte.

Ich hatte schon bei der Vodafone-Technik angerufen, da wurden mir jedoch keinerlei Informationen gegeben. Der Ansprechpartner war sogar relativ unfreundlich und sagte sinngemäß, ich solle das gefälligst nen Techniker machen lassen. Klar, falls man (unbedingt) Messgeräte benötigt, um eine einwandfreie Funktion zu erreichen, dann gebe ich mich geschlagen. Ansonsten würde ich mir schon zutrauen, das kurze Kabel gegen ein längeres zu tauschen.

Schon jetzt vielen Dank für Eure Unterstützung.

 

Viele Grüße

Marcus

3 Antworten 3
reneromann
SuperUser
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@MarciWo  schrieb:

Ich habe zwar guten technischen Background, allerdings eher nicht in HF-Technik. Ich kann zwar mit db, Dämpfung, Wellenwiderstand, Reflexion, Abschlusswiderstand etc. was anfangen, praktische Erfahrung habe ich da allerdings nicht Frustrierte Smiley

Dann lass die Finger davon, denn...

 


@MarciWo  schrieb:

Ich hatte schon bei der Vodafone-Technik angerufen, da wurden mir jedoch keinerlei Informationen gegeben. Der Ansprechpartner war sogar relativ unfreundlich und sagte sinngemäß, ich solle das gefälligst nen Techniker machen lassen. Klar, falls man (unbedingt) Messgeräte benötigt, um eine einwandfreie Funktion zu erreichen, dann gebe ich mich geschlagen.


... da liegt der Hase im Pfeffer begraben.

 

Kurz gesagt:

Wenn du das Kabel verlängerst, ändern sich die Dämpfungswerte und damit muss dann der Verstärker neu eingepegelt werden - ggfs. sogar inklusive Schräglagekorrektur, da hohe Frequenzen nunmal stärker bedämpft werden, als niedrige Frequenzen. Und ohne vernünftiges Messgerät wirst du eben jene Einstellungen am Verstärker nicht sauber durchführen können - plus das HF-Kabel auch empfindlich sind, was zu starke Biegungen und nicht korrekte Installation in den Dosen anbetrifft.

 

Je nachdem, wie weit der bisherige Verstärker bereits ausgesteuert ist, kann es sogar sein, dass ein anderer Verstärker eingesetzt werden muss - aber auch das kann nur eine Messung vor Ort zeigen.

 

Was die Dose anbetrifft: Im Prinzip könnte sie wiederverwendet werden, aber dann passen die Signalwerte (ohne Korrektur am Verstärker) an der Dose definitiv nicht mehr - denn 20m Kabel können schon durchaus mal eine Dämpfung von 4...5 dB auf die 20m bei 860 MHz aufweisen...

Hallo reneromann,

 

danke für Deine ausführliche Antwort, die ich gerne kommentieren möchte:

 

> Dann lass die Finger davon, denn...

 

Na ja, es ist ja kein Atomkraftwerk oder ne Herz-Lungen-Maschine. Viel mehr als kein TV-Empfang oder Internet kann ja nicht passieren. Ich gehe davon aus, dass Fehler in der Hausverdrahtung nicht so leicht durch den BK-Verstärker nach außen gelangen können.

 

Ich habe mal geschaut: die aktuell im Keller installerte MMD hat ne Auskoppeldämpfung von 15,0 dB bzw. 15,5 dB. Wenn ich im EG eine neue mit niedriger Dämpfung installiere und ein hochwertiges Kabel verwende, so dass die Gesamtdämpfung (Kabel + Dose im EG) wieder etwa 15 dB beträgt, dann müsste das im Ergebnis doch passen, oder? Dass man den Biegeradius, vor allem bei Koax mit starrem Innenleiter , beachten sollte, ist mir bekannt.

Also ich denke, ich werde es zuerst selbst versuchen. Wenn es dann nicht passt, kann ich ja zurückbauen (eigentlich stecke ich ja nur die installierte Dose aus der Weiche aus und mein neues Kabel dort ein) und doch einen Techniker beauftragen. Wie ist normalerweise das Procedere mit dem Techniker?

Da hätte ich dann noch eine Frage, wie das läuft mit dem Techniker: Wir können ja hoffentlich das Kabel selbst verlegen? Diese Arbeit würde ich mir dann schon zutrauen. Gibt es dann Vorgaben für das Kabel, das verlegt werden soll/muss, oder wird es passen, wenn ich eines mit hoher Schirmdämpfung und niedriger Leitungsdämpfung verlege. Ich würde eines mit ca. 7 mm Außendruchmesser verwenden, das scheint der Standard zu sein und ist auch aktuell verwendet. Kann ich auch ne Enddose beschaffen, oder soll das der Techniker auswählen?

 

Der Hintergrund, dass ich möglichst viel selbst erledigen will, ist der Spaß an der Sache/Technik und natürlich die Kostenfrage.

Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich schon über einen fundierten Background im Bereich Elektronik verfüge, allerdings eher wenig über HF-Technik und BK-Anlagen.

 

Ich würde mich freuen, wenn Du oder jemand anders hier noch ein paar Worte dazu schreiben könnte.

 

Gruß

Marcus

 


@MarciWo  schrieb:

Hallo reneromann,

 

danke für Deine ausführliche Antwort, die ich gerne kommentieren möchte:

 

> Dann lass die Finger davon, denn...

 

Na ja, es ist ja kein Atomkraftwerk oder ne Herz-Lungen-Maschine. Viel mehr als kein TV-Empfang oder Internet kann ja nicht passieren. Ich gehe davon aus, dass Fehler in der Hausverdrahtung nicht so leicht durch den BK-Verstärker nach außen gelangen können.


Wenn du Fehler in der Hausverdrahtung machst, wirkt deine Hausverdrahtung als Antenne und strahlt sehr wohl über den BK-Verstärker zurück in's Netz. Wozu sollte denn sonst die Rückwegverstärkung sein, wenn nicht explizit dafür, dass Signale aus deinem Netz, namentlich der Upload deines Kabelrouters, aus deinem Hausnetz zurück nach außen gelangen sollte?

 

Und mit genau dieser Einstellung provozierst du es, zum Rückwegstörer zu werden...

 


@MarciWo  schrieb:

Ich habe mal geschaut: die aktuell im Keller installerte MMD hat ne Auskoppeldämpfung von 15,0 dB bzw. 15,5 dB. Wenn ich im EG eine neue mit niedriger Dämpfung installiere und ein hochwertiges Kabel verwende, so dass die Gesamtdämpfung (Kabel + Dose im EG) wieder etwa 15 dB beträgt, dann müsste das im Ergebnis doch passen, oder? Dass man den Biegeradius, vor allem bei Koax mit starrem Innenleiter , beachten sollte, ist mir bekannt.


So einfach ist die Sache bei HF-Technik nicht, da die HF-Signale auf dem Kabel unterschiedlich stark gedämpft werden. Bei 20m Kabellänge hast du vielleicht 5 dB bei 860 MHz, aber vielleicht nur 0,5 dB im Rückweg (da der Rückweg aufgrund der niedrigeren Frequenzen nicht so stark bedämpft wird). Im Zweifelsfall muss dann auch schon bei 20m Kabellänge die Schräglage korrigiert werden, damit das Signal am Kabelrouter noch gleichmäßig ankommt. Und ohne das Wissen zum Pegel generell ist es ebenfalls müßig, da zu sagen - "ja, nimm 5 dB weniger bei der Dose, passt schon (irgendwie)".

 


@MarciWo  schrieb:

Also ich denke, ich werde es zuerst selbst versuchen. Wenn es dann nicht passt, kann ich ja zurückbauen (eigentlich stecke ich ja nur die installierte Dose aus der Weiche aus und mein neues Kabel dort ein) und doch einen Techniker beauftragen. Wie ist normalerweise das Procedere mit dem Techniker?


Den Techniker bestellst du auf eigene Rechnung - Vodafone hat damit nichts zu tun.

 


@MarciWo  schrieb:

Da hätte ich dann noch eine Frage, wie das läuft mit dem Techniker: Wir können ja hoffentlich das Kabel selbst verlegen? Diese Arbeit würde ich mir dann schon zutrauen.


Wie gesagt - den Techniker bestellst du auf eigene Rechnung und kannst ihn dir frei aussuchen. Ob er dich das Kabel verlegen lässt, was du selbst kaufst -oder- ob er nur Kabel verlegt haben will, was er stellt -oder- ob er zwecks Gewährleistung das Kabel auch zwangsweise selbst verlegt, klärst du alleine mit dem von dir selbst beauftragten Techniker ab. Vodafone ist da bei raus - denn Vodafone hat mit der Hausverkabelung nichts zu tun - genau so, wie dein örtlicher Stromnetzbetreiber nicht für die Verlegung von Steckdosen aus der Unterverteilung heraus zuständig ist.

 


@MarciWo  schrieb:

Gibt es dann Vorgaben für das Kabel, das verlegt werden soll/muss, oder wird es passen, wenn ich eines mit hoher Schirmdämpfung und niedriger Leitungsdämpfung verlege. Ich würde eines mit ca. 7 mm Außendruchmesser verwenden, das scheint der Standard zu sein und ist auch aktuell verwendet.


Schirmung Klasse A+, mehrfach geschirmt (mind. 3-fach) - das müssten, wenn ich mich richtig erinnere, über 110 dB Schirmungsmaß sein. Zur Dämpfung gibt es keine Aussagen, ebenfalls nicht zum Querschnitt.

 


@MarciWo  schrieb:

Der Hintergrund, dass ich möglichst viel selbst erledigen will, ist der Spaß an der Sache/Technik und natürlich die Kostenfrage.


Wenn es vernünftig sein soll, lass es einen Fachmann machen!

Alles andere ist Murks, wenn man selbst nicht über das Fachwissen verfügt - und das scheint ja offenbar, wie du auch im nächsten Absatz schreibst, nicht (im notwendigen Maße) vorhanden zu sein.

 


@MarciWo  schrieb:

Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich schon über einen fundierten Background im Bereich Elektronik verfüge, allerdings eher wenig über HF-Technik und BK-Anlagen.


Dann wäre mein dringender Rat: Finger weg, wenn du keine Ahnung von HF und BK-Anlagen hast! Das ist nicht mit 230 V oder Kleinstspannung zu vergleichen - und Fehler können durchaus fatale Folgen gerade für den Rückkanal haben!