Vorbereitung für Mitversorgung
MoreOrLess
Netzwerkforscher
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Guten Tag liebe Community,

 

meine Frau und ich haben vor Kurzem eine von zwei neu erbauten Doppelhaushälften gekauft. Am Grundstück liegt leider nur ein einzelner Kabelanschluss an, da vorher nur ein Gebäude auf dem Grundstück stand. Nach Rücksprache mit Vodafone und einem Angebot über 5.300,00 € für einen zweiten, eigenen Hausanschluss wurden wir außerdem auf die Möglichkeit einer Mitversorgung aufmerksam gemacht.

 

Die zweite Doppelhaushälfte wird erst im Februar fertiggestellt und verkauft und der Bauherr lässt uns die Wahl ob wir den Hausanschluss bei uns möchten und quasi der "Versorger" sein wollen oder anders herum. Außerdem habe ich mich dazu verpflichtet mich um die ganze Sache zu kümmern, da der Bauherr ein älteres Baujahr ist und sich mit all der Technik nicht auskennt. Deswegen von meiner Seite ein paar Fragen.

 

1. Hat es einen entscheidenden Vorteil, den Übergabepunkt bei uns zu haben?

2. Wird die Geschwindigkeit von 1 GBit/s durch die Mitversorgung geteilt oder hat jeder die vollen 1 GBit/s zur Verfügung?

3. Kann das Vorhaben selbst erledigt werden oder sollte ein Elektriker beauftragt werden?

 

Viele Grüße und schonmal vielen Dank für eure Antworten

1 Antwort 1
reneromann
SuperUser
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@MoreOrLess  schrieb:

1. Hat es einen entscheidenden Vorteil, den Übergabepunkt bei uns zu haben?

Ja - bei Messungen oder Problemen musst du nicht beim Nachbarn klopfen und hoffen, dass dieser da ist, nur um an die Anlage zu kommen. Gilt natürlich auch anders herum - wenn er Probleme hat und ihr habt den HÜP bei euch, werdet ihr diejenigen sein, die vom Techniker belagert werden...

 


@MoreOrLess  schrieb:

2. Wird die Geschwindigkeit von 1 GBit/s durch die Mitversorgung geteilt oder hat jeder die vollen 1 GBit/s zur Verfügung?


Dazu muss man sich mehr mit der Kabel-Technik auseinandersetzen. Kurz gesagt hat ein Segment (also alle Leute, die am gleichen Straßenkabel angeschlossen sind) derzeit eine Maximalkapazität von rund 2,6 GBit/s im Down- und rund 150 MBit/s im Upload - die sich alle Kunden teilen. Und da hängt nicht nur ihr dran - das wäre also völlig egal, ob ihr mitversorgt oder einzeln versorgt.

 


@MoreOrLess  schrieb:

3. Kann das Vorhaben selbst erledigt werden oder sollte ein Elektriker beauftragt werden?

Selbst schon gar nicht - und selbst ein von euch beauftragter Elektriker hat prinzipiell den HÜP nicht anzufassen, da der HÜP das Ende der Netzzuständigkeit von Vodafone ist. Hier ist dann auch zwingend Rücksprache mit Vodafone zu halten - damit dort die entsprechende Verfügbarkeit auch korrekt erfasst wird.

 

Ein Wort meinerseits dazu:

Ich würde euch DRINGEND von einer Mitversorgung abraten, AUSSER ihr lasst sie grundbuchlich als Leitungsrecht fest verankern. Denn im Zweifel kann es Streit geben und dann könnte derjenige, über dessen Grundstück die Leitung verläuft, diese entfernen oder die Weiterleitung kappen, ohne dass die 2. Hälfte [wenn ein solches Recht nicht eingetragen wurde] etwas dagegen tun kann.

Und ja, die Eintragung einer solchen Sonderlast (Leitungsrechte sind Sonderlasten) kostet entsprechend Geld - aber nur mit entsprechendem Eintrag im Grundbuch hat man später, selbst wenn der Nachbar nicht mitspielt, überhaupt eine Chance da etwas zu regeln.